To-Mera - Demo 2005 (EP)

To-Mera - Demo 2005 (EP)
Progressive Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 14:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dreadful Angel
2. Born Of Ashes

Die Bloodchamber meint:

Zwei Songs in vierzehn Minuten? Das ist doch kein Grindcore, Baby! Mitnichten, da kommt ja fast nur Doom oder Progressive in Frage. Und Tatsache, es handelt sich um Letzteres.
Die frisch gegründete Band TO-MERA widmet sich eben dieser Spielart, allerdings ohne – wie ein Großteil der Konkurrenz – dabei schon nach wenigen Minuten die große Langeweile-Keule auszupacken. Könnte eventuell daran liegen, daß die Mitglieder durchaus unterschiedliche Interessen haben. Zwar bringt Sängerin Julie Kiss durch ihre frühere Mitgliedschaft bei den Ungarn Without Face durchaus einen Prog-Background mit; der Rest der Band kommt aber eher aus anderen Gefilden: Bassist Lee Barrett war früher bei Extreme Noise Terror sowie Mussolini Headkick (Bandname des Monats!) tätig, Drummer Akos Piris steht auf Meshuggah und Gitarrist Tom MacLean ist studierter Jazz Gitarrist, nennt als Einfluß aber auch z.B. The Dillinger Escape Plan. Das klingt nach totalem Chaos, funktioniert aber erstaunlich gut.
Die ungarisch-englische Allianz startet ihre Labelsuche mit einem hervorragend produziertem Demo, welches mit dem Track „Dreadful Angel“ beginnt. Der Song zeigt direkt das Potential auf, welches in TO-MERA steckt: verschachtelte Songstrukturen, komplexe Gitarrenharmonien, variables Drumming und atmosphärische Keyboard/Streicher Einsprengsel spielen geschickt zusammen und ebnen den Weg für die tolle, da sanfte und dennoch ausdrucksstarke Stimme von Frau Kiss. „Born Of Ashes“ startet etwas ruhiger, geht danach aber ebenfalls ziemlich gut ab und versteht es genauso, den Hörer zu fesseln und auch nach mehrmaligen Durchläufen immer noch zu überraschen.
Technisch ist das Quartett über jeden Zweifel erhaben, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war und vor allem Grundvoraussetzung für diese Art von Sound ist. Demnach spricht absolut nichts dagegen, sich diese absolut professionelle Truppe mal zu Gemüte zu führen, was übrigens ein jeder auch tun kann, da sich beide Tracks zum kostenlosen Download auf der Bandhomepage wiederfinden. Sehr schön!
Eingängiger oder gar mitsingkompatibler Stoff hört sich zugegebenermaßen anders an, aber Freunde von Frickel Bands wie Dream Theater & Co. werden an TO-MERA sicherlich ihre Freude haben. Der Plattendeal dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
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