Ephemera's Party - Lamento Ostinato

Ephemera's Party - Lamento Ostinato
Heavy Metal / Rock
erschienen am 11.11.2005 bei Dioxzion Records
dauert 63:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Boredom Sweet Boredom
2. Ostinato Mind Pt.1
3. Born Again A Frog
4. Depression-Box
5. High Horses
6. Good Reason
7. The Couldhaves & The Shouldhaves
8. Lemmingway
9. Poor Poor Me
10. Sad Song (Lamento Ostinato)
11. Savoir Vivre - Savoir Mourir
12. Sei Mein Feind
13. Ostinato Mind Pt.2

Die Bloodchamber meint:

Jeder kennt dieses Gefühl: man hat sich verabredet oder wartet auf irgendetwas verdammt wichtiges und nichts passiert. Wie bestellt und nicht abgeholt sitzt man da und wird schlussendlich nur bitter enttäuscht. Warum nun dieser stumpfsinnige Exkurs zu Beginn dieses Reviews? Nunja, EPHEMERA'S PARTY haben eben dieses Gefühl bei mir hinterlassen. Zuerst liefert man einen guten Eindruck, aber dann wird man leider nicht mitgerissen. Der Hörer möchte von der Musik angesprochen werden. Ob es nun auf emotionaler Basis passiert, einem Glücksgefühle vermittelt werden, man dabei mächtig Dampf ablassen kann oder sich in sein Schnuffelkissen heult. Es ist immer das Gleiche: man möchte von der Musik an die Hand genommen werden und mit ihr paar schöne Stunden verbringen.

Leider geht das mit EPHEMERA'S PARTY überhaupt nicht! Trendkill ist ja schön und gut, aber was bringt es mir, wenn man als Hörer garnicht mehr von der Musik angesprochen wird? Musikalisches Talent ist durchaus vorhanden. Sänger Thomas Rosenmerkel hat zum Beispiel ein begnadetes Organ und gefällt von der ersten Minute, die Riffs der Gitarrenfraktion um Michael Piranio und Thomas Bobzin gehen auch mit einem ordentlichen Groove nach vorn und die Drumm- und Bassabteilung fügt sich stufenlos in diese Familie ein. Doch leider scheitert die Truppe an ihrer eigenen Spielfreude, denn auf "Lamento Ostinato" befinden sich nur zerfrickelte, undurchsichtige, seltsam strukturierte und belanglose Stücke. Diese sind zwar super eingespielt, nehmen den Hörer aber leider nicht an die Hand oder führen ihn an die Musik heran. Jeder Song klingt anders, doch keiner ist erfrischend oder begeistert in irgendeiner Form. Mal sind die Stücke mit thrashigem Groove versehen, mal eher 80iger rockig, mal auch wie eine gute alte Power Metal Nummer.
Leider kann ich keinen Titel rausnehmen, der richtig gut oder richtig mies ist, denn sowas gibt es auf dieser Scheibe eigentlich nicht. Das hektische "The Couldhaves & The Shouldhaves" ist meiner Meinung nach ziemlich überflüssig, auch "Ostinato Mind Pt.1" oder "Born Again a Frog" dümpeln nichtssagend vor sich hin. Bei "Good Reason" oder auch "Savoir Vivre" tauchen nette Melodien auf, aber diese werden leider nicht zu guten Songs verarbeitet.

Im Endeffekt liegt mit "Lamento Ostinato" ein Album vor mir, das mir garnichts sagt, mir überhaupt nicht gefällt, das aber mit Sicherheit auch nicht grottenschlecht ist. Eine große Hörerschaft werden EPHEMERA'S PARTY mit dieser Musik allerdings nicht finden. Aber vielleicht wollen sie das ja auch garnicht, denn Trendkill wird hier so groß geschrieben, dass ich beinahe den Eindruck habe, dass man hier nie die Absicht hatte ein großes Publikum anzusprechen. 4 Punkte daher nur für ein Album, auf dem sich die Musiker unter Wert verkauft haben...
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