Ephemera's Party - All The Machines

Ephemera's Party - All The Machines
Alternative / Metal / Rock
erschienen am 08.12.2006 bei Dioxzion Records
dauert 61:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. All the machines
2. Crimes
3. Tapea Augustine
4. Cigarette Buddha
5. Farewell fake friend
6. Go to heaven
7. Fly
8. Fff
9. Born on a Sunday
10. Are you sure

Die Bloodchamber meint:

Da ist sie! Die helfende Hand von EPHEMERA’S PARTY, die ich auf dem Vorgänger so arg vermisst habe! Knapp ein Jahr nach der letzten Veröffentlichung, die nur so von nervenaufreibendem Trendkill strotzte, schickt man nun mit „All the Machines“ den Nachfolger ins Rennen und beweist damit, dass es auch anders geht. Man könnte meinen die Jungs hätten ihre Songs mit meinem Review im Hinterkopf geschrieben, denn sie setzen genau das um, was ich damals kritisiert habe: es gibt einen roten Faden, mehr Harmonien, mehr Struktur, einfach mehr Zugänglichkeit! Sprich: die Band reicht mir die Hand, die ich bei „Lamento Ostinato“ so sehr gewünscht hatte.

Zwar ist auf dem selbsttitulierten Alternative-Blues-Metal Silberling noch nicht alles Gold, was glänzt, aber man macht einen enormen Schritt nach vorn. Schon die ersten beiden Songs rocken um einiges flotter und direkter ins Ohr und entfalten tatsächlich so etwas wie einen Wiedererkennungswert. Die Gitarrenfraktion geht dabei überraschend heftig zu Werke und Sänger Thomas beweist wie schon auf dem Vorgänger seine Extraklasse. PANTERA-Riffing meets TOOL-Progressivität könnte man fast meinen, wenn man sich das über neun Minuten lange „Tapea Augustine“ anhört, das über die komplette Distanz nie langweilig wird – eigentlich unvorstellbar, wenn man den Vergleich zum Vorgänger ziehen möchte! Insgesamt pocht die progressive Ader der Band noch immer recht heftig auf ihr Recht, doch lassen die Songs auch genügend Raum für angenehme Refrains und intensive Melodien. Auch „Cigarette Buddha“, das sich von einer hypnotischen Sonnenuntergangsatmosphäre zu einer rockenden Nummer mit Live-Charakter entwickelt, zeigt das starke Songwriting auf „All the Machines“. Das Album bringt auch in der Folgezeit keine Schwächen mit sich, auch wenn man an die genannten Prunkstücke nicht mehr ganz anschließen kann. Mit „FFF“ befindet sich noch ein OPETH-lastiges Instrumental auf der Scheibe und mit „Are you Sure?“ hat man einen etwas zu lahmen Rausschmeißer gewählt.

Allein aufgrund des Quantensprungs im Vergleich zum Vorgänger freue ich mich über das neue Album von EPHEMERA’S PARTY natürlich riesig. Ein Großteil der Fehler wurde abgestellt, man geht auf den Hörer zu, anstatt Musik für sich selbst zu frickeln, bezieht klarere Strukturen und kluge Elemente in seinen Sound ein und sorgt somit für ein progressiv rockendes Heavy Metal Album, das zwar immer noch eine gewisse Extravaganz beim Konsumenten voraussetzt, aber schon weitaus zugänglicher ist, als das bisherige Material. „All the Machines“ ist für Freunde progressiver, rockiger, etwas ausgefallener Klänge definitiv eine kleine Empfehlung wert!
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