Raise Hell - Wicked Is My Game

Raise Hell - Wicked Is My Game
Death Thrash Metal
erschienen in 2002 bei Nuclear Blast
dauert 45:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hellborn
2. Night-Watcher
3. The Haunted House
4. Wicked Is My Game
5. In My Cell
6. An Other Side
7. Deathrace
8. Devil May Care
9. The Destiny Deceiver

Die Bloodchamber meint:

The Crown sind noch nicht ganz wach, jammen aber trotzdem mit Kreator-Mille. Ab und an steuern die Jungs von In Flames ein paar Leads bei und in der Ecke steht Lemmy und klatscht Beifall. Böse ausgedrückt, aber irgendwie passend für den dritten Streich der Schweden Raise Hell, der seit einigen Tagen Dauergast in meinem CD-Player ist.

Eine Warnung gleich vorweg: diejenigen, die von Raise Hell eine sture Weiterführung des "not dead yet"-Stils erwarten, werden wohl eine mittelschwere Enttäuschung erleben. Die Rasselbande hat nämlich eine Kurskorrektur vorgenommen, die wohl nicht zuletzt durch das ausgiebige Touren u.a. mit Destruction bedingt wurde. Soll heißen, der Anteil "klassischer"-Thrashriffs ist nocheinmal gestiegen, die Songs wirken grundsätzlich hektischer - ohne daß "wicked is my game" jedoch eine wirklich schnelle Platte geworden wäre. Meist bewegt man sich im gehobenen Midtempobereich, variiert jedoch auch innerhalb der Songs geschickt.
Abgesehen davon sind die neuen Tracks auch unzugänglicher, gehen also nicht mehr so schnell ins Ohr. Das Album verlangt daher eine ausgiebigere Beschäftigung, ehe die Hitqualitäten (soweit man bei einer Mischung aus Schwedendeath, altem teutonischen Thrash und einem gehörigen Schuß Motörhead'scher Räudigkeit davon sprechen kann) zum Vorschein kommen. Lediglich das völlig lässig hingerotzte "deathrace" (das wohl nicht ganz zufällig als Beitrag für die diversen Zeitschriften-Sampler ausgewählt wurde) und das mit einem "Göteborg"-Lead veredelte "an other side" gehen sofort ins Ohr. Der Rest rauscht beim ersten Hören scheinbar gleichförmig vorbei.

Wer sich allerdings die Mühe macht, "wicked is my game" mehrmals ausgiebig auf sich wirken zu lassen, wird mit der Entdeckung einiger guter und einer Handvoll wirklich herausragender Stücke belohnt. In die zweite Kategorie gehören vor allem das schon fast unverschämt gute Titelstück, der Opener und "devil may care".
Ein bärenstarkes Album... auch wenn ich zugeben muß, dem Vorgänger noch immer knapp den Vorzug zu geben...
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