Various Artists - Lugburz Compilation III

Various Artists - Lugburz Compilation III
erschienen in 2005 bei Lugburz Productions
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Aguynguerran - Assyria
2. Bunker - Folter
3. Creature - Angra Mainya
4. Garmenhord - Guur op den Buyten
5. Gorath - A Pond without Drops
6. Histoire Noire - Hecatombe of Men
7. Iconoclasm - Shores of Madness
8. Kludde - De Paardenneukeraar
9. Lemuria - Verdoemenis
10. Morrigu - The Morrigu
11. Satyrus - Darkness... (an Eternity)
12. Stormkraai - Onderdaan van Haat
13. Theudho - The black Chariot of Horst
14. Wanhoop - The End
15. Als den Duister Valt II

Die Bloodchamber meint:

Die belgische Black und Death Metal-Plattenfirma LUBGURZ bringt mit ihrer dritten Sammlung „Lugburz Compilation III“ eine Zusammenkunft einiger belgischer Bands der genannten Genres heraus. Und die CD beginnt mit AGUYNGUERRAN auch recht fuliminant, stürmen jene doch in einer ganz annehmlichen hymnischen Schwarzmetallmanier druckvoll aus der Anlage. Rasend schnell und inklusive einiger rhythmischer Passagen und passender Leads lässt dieser Einstand aufhorchen. BUNKER beginnen ebenfalls ganz gut mit einer Variante rockigeren Black Metals und münden in typischen, rauen und geradlingen Schwarzstahl. Dabei bleiben Atmosphäre und Prägnanz leider auf der Strecke.
CREATURE, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen deutschen Formation, sorgen dann schon für ein leicht ungutes Gefühl in der Magengegend. Denn der holpernde Death Metal bringt zwar eine nette nicht verzerrte Passage mit Chorgesang zum Vorschein, aber der Rest tönt ziemlich saft- und kraftlos sowie unausgegoren - und sehr schlecht produziert. Auch GARMENHORD können das Ruder nicht unbedingt herumreißen. Der Viking Black Metal tönt zwar ganz nett und verpackt alle gängigen Stilmittel, bleibt aber letzten Endes doch nur als halbgare Thyrfing-Kopie stehen – und es ist kein Höhepunkt in Sicht. Denn das humpelnde Schwarzmetall von GORATH klingt platt und seelenlos und kann weder für Energie noch für Stimmung sorgen.
Bei HISTOIRE NOIRE fühle ich mich dann an gruftigen schwedischen Black/Death Metal der frühen 90er erinnert. Was im Original allerdings trotz teilweiser Unausgereiftheit einfach kultig und mitreißend klingt (frühe Therion, Grotesque, etc.), kommt hier langweilig und schlecht rüber. INCONOCLASM können da mit ihrem zwanghaft fiesen Black Metal, der noch schlechter als Mystic Circle ist, ebenfalls nicht viel bewirken. Wie aus der tiefsten Gruft gezogen walzen sich KLUDDE tief und modrig dahin und bewegen sich auch nicht über dem Mittelmaß, erschaffen aber mit ihrem düsteren Todesmetall wenigstens etwas faulige Dämmrigkeit.
Doch da, nach einer endlosen Durststrecke scheint der erhoffte Moment endlich einzutreten. So stechen LEMURIA nicht nur in Anbetracht der sie hier umgebenden unterdurchschnittlichen Bands heraus. Mit ihrem Folk Metal gelingt es den noch recht jungen Belgiern wunderbar eine bedrohliche, epische und stimmungsvolle Klangwelt zu erschaffen – was auch bei uns bereits honoriert wurde. Anschließend schlagen MORRIGU ähnliche Pfade wie HISTOIRE NOIRE ein, schneiden dabei aber nicht ganz so schlecht ab – hörenswert werden sie dadurch aber noch längst nicht. Allerdings scheint sich der bessere Teil trotzdem an dieser Stelle zu häufen, denn SATYRUS machen zwar auch nicht viel anders als Dimmu Borgir oder stellenweise auch Cradle Of Filth, dies aber dafür recht gut. Stimmungstragende Keyboards, powerchordlastige Gitarren und fieser, krächzender Gesang machen die Musik ganz gut hörbar wenn auch nicht unbedingt übermäßig spektakulär. Nochmals rau wird es im Anschluss mit STORMKRAAI, welche ursprünglichen Black Metal spielen, damit aber auch nicht wirklich jemanden aus dem Wald locken können.
THEUDHO erzeugen etwas Druck, rauschen allerdings – nicht nur vom Gitarrenklang her - weitgehend an einem vorbei. Da können auch Keyboards und gesprochene Passage sowie eine ganz gute Gitarrenmelodie kaum etwas bewirken. Die anfängliche Neugier ist schon längst dem verzweifelten Wunsch nach Erlösung gewichen und diese gewähren einem WANHOOP zumindest teilweise. Streichermelodien sind zwar schon längst keine Kreativität mehr, doch weiß der hier dargebotene melodische Schwarzklang mit melancholischen Gitarrenmelodien und düsterem Gesang zufriedenzustellen. Welche Formation dann für das abschließende Stück "Als den Duister Valt II" verantwortlich ist, weiß ich nicht, da Selbiges nicht weiter aufgeführt ist. Ist aber auch nicht weiter wichtig, ertönt hier doch nur ein weiteres Mal halbwertiger Black/Death Metal.
Eigentlich bleibt nicht viel mehr festzuhalten außer der Frage, was für einen Sinn es macht Bands auf einem Sampler in alphabetischer Reihenfolge anzuordnen; und außerdem AGUYNGUERRAN, LEMURIA und WANHOOP sowie mit Einschränkungen SATYRUS zu erwähnen und den Rest als belanglos abzutun, was die logische Schlussfolgerung ergibt, dass diese Zusammenstellung niemand braucht.
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