Pitbulls In The Nursery - Lunatic

Pitbulls In The Nursery - Lunatic
Death Metal
erschienen am 10.02.2006 bei Black Lotus Records
dauert 57:31 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lente Agonie
2. Lunatic Factory
3. W. Crew
4. Impact
5. Corrupt TV
6. Strong
7. Antagony
8. Calibrated
9. Monkey's Masturbation
10. La Norme
11. In My Veins

Die Bloodchamber meint:

Black Lotus scheint in letzter Zeit alles unter Vertag zu nehmen, was aus den näheren Dunstkreisen von Ländern kommt, die im Metalbereich den Ruf des Schwellenlandes haben. Nun ist also mal wieder eine Band aus Frankreich dran. Und die Band hat den feinen Namen Pitbulls In The Nursery, was man wohl grob mit dem Elefanten im Porzellanladen übersetzen könnte. Und da es Spass macht neue Schubladen zu öffnen, wird für die fünf Franzosen folgende geöffnet: High-Tech-Brutal-Jazz-Death-Thrash. Noch alles klar? Nicht das ihr denkt, dass dieses meinem kranken Hirn entspringt, das ist die offizielle Bezeichnung in der Bandvorstellung. Ich bleibe da doch lieber einfach bei Death-Metal, das reicht. Denn so innovativ sind Pitbulls In The Nursery nun auch nicht.
Ein langes Intro leitet den Weg ins musikalische Chaos ein. Das meine ich jetzt noch nicht einmal unbedingt negativ, aber die im Hintergrund agierende Lead-Gitarre ist schon als ziemlich schräg zu bezeichnen. Auch nehmen die eingebauten Breaks, die dann in die schon angedeutete Jazzphase gleiten, einiges an Fahrt und Struktur weg. Hat man diesen Song gehört, kann man den Stil von ''Lunatic'' schon genau bestimmen. Ziemlich hartes Brot an dem man hier knabbern muss!
Nimmt man die Death-Metal-Parts als solche, hat man seine Freude, denn man fühlt sich leicht an Cryptopsy erinnert. Leider hat man nicht sehr häufig die Gelegenheit sich in dieser Phase zu bewegen, denn zu sehr wird man durch die ständigen Richtungswechsel in seiner Einstellung zur Musik gestört. Technisch hat es die Band aus der Nähe von Paris durchaus drauf. Feiste Gitarren, satter Bass und ein an Fear Factory erinnerndes Schlagzeug machen klar, dass es sich nicht um Stümper an Instrumenten handelt. Auch das fiese Grunzen des Sängers legt sich schön in den Gehörgängen fest.
So, wägen wir jetzt mal ab. Positiv ist: Die Produktion ist sauber, die Instrumente werden hervorragend in Szene gesetzt. Negativ ist: Der ewige Richtungswechsel innerhalb der Musiksparten und nicht klar nachzuvollziehende Strukturen innerhalb des Songwritings. Das bedeutet nun also Gleichstand. Pitbulls In The Nursery schaffen es durchaus verschieden Stile unter einen Hut zu zwängen. Allerdings wirkt das alles zu sehr gewollt. Mich überfordert das Hören des Albums über die komplette Spielzeit einfach.
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