Secret Discovery - Alternate

Secret Discovery - Alternate
Gothic Rock
erschienen am 24.02.2006 bei Drakkar Records
dauert 49:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Away
2. Mein kleiner Tod
3. Weck mich auf
4. Nichts ist mehr wahr
5. Forever In You
6. The Same Way
7. Broken
8. Ich kann dich sehn
9. Lass mich los
10. Changes

Die Bloodchamber meint:

Gothic/Düster Rock aus dem Ruhrpott! Da wird dem aufgeschlossenen Musikfreund von heute schon Angst und Bange. Mit SECRET DISCOVERY kommt allerdings auch eine Band aus den Kohlegruben, die die staubige Asche schlechter VÖ´s aus der Szene bequem abschütteln könnte. Denn spätestens nach dem Erfolg von „Pray“ (2004) steht dieser bereits seit über zehn Jahren fleißige Bandname schon für die gehobene Qualität. „Alternate“ steht nun in den Startlöchern und will diese Stellung untermauern.

Dabei wird auf eine interessante Mischung von fünf deutschen und fünf englischen Texten zurückgegriffen, sowie eine ordentliche Portion Abwechslung zwischen 80er Style, deutscher Verzweiflung á la WITT/HEPPNER, an DEPECHE MODE erinnernder Melodien und modernerem Goth Rock präsentiert. Ein kleiner Fehltritt wird dem Hörer allerdings schon beim ersten Hören bewusst, denn die Produktion ist für ein scheinbar düsteres Album viel zu klar! Gesangsleistung und das Gefühl für schöne Melodien kann SECRET DISCOVERY jedoch nicht abgesprochen werden. Sänger Kai Hoffmanns Stimme geht sehr angenehm ins Ohr, der omnipräsente Keyboardteppich wird klug verwendet und nervt eigentlich nie (Ausnahme: das schnulzige „Forever in You“), die Gitarren rocken anständig los, verzichten dabei allerdings meist auf Härte und stehen dem Metal doch recht distanziert gegenüber. Auch hier gibt es Ausnahmen, die ebenfalls als ziemlich misslungen zu bezeichnen sind: „Weck mich auf“ auf und „Lass mich los“ klingen wie recht einfältige RAMMSTEIN-Kopien. Positiv ist dagegen der DEPECHE MODE Gedächtnistrack „Away“, das mit einem starken Refrain verzierte „Mein kleiner Tod“, das traurig dunkle „Broken“ oder auch der schleppende Schlusstrack „Changes“, der allerdings mehr als einen Durchlauf benötigt.

Insgesamt fehlt es der Platte aber an Ausgewogenheit. „Alternate“ sucht zu sehr nach einer klaren Linie, schwankt zwischen starken und schwachen Songs orientierungslos umher, findet seinen wahren Stil nicht und verschwindet dank einer zu klaren Produktion auch ohne das gewisse Etwas zu schnell aus den Gedanken des Hörers. SECRET DISCOVERY können mehr und deshalb ist es schade, dass sie es mit „Alternate“ nicht unter Beweis gestellt haben. Goth Rocker dürfen ein Ohr wagen, sollten aber auch Interesse an deutschsprachigen Songs mitbringen. Wer also auf ZERAPHINE steht, könnte hier glücklich werden. Über die Grenzen dieser Szene hinaus, wird das Album jedoch kaum Beachtung finden. 5 Punkte.
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