Silent Overdrive - Disease

Silent Overdrive - Disease
Modern Thrash Metal
erschienen am 19.05.2006 bei Black Attakk
dauert 36:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Disease
2. Faceless
3. In The Eye Of The Storm
4. Lost Your Belief
5. The Story Ends
6. Killing The Defence
7. Searching Something
8. In Hell
9. All I Had I Gave
10. Break Up

Die Bloodchamber meint:

Es hat sich etwas getan im Hause SILENT OVERDRIVE. Während das Mini-Album „Babylon Nation“ wohl eher zum Probieren gedacht war, also musikalisch alles andere als ausgereift klang, hat sich die 2002 gegründete deutsche Band für ihren ersten Longplayer voll ins Zeug gelegt. Etliche Bühnen hat man in Schutt und Asche gelegt, sich eine feste Fanschar erspielt und kann in kompositorischer Hinsicht inzwischen mit größerer Treffsicherheit aufwarten.

Vorrangig übt sich die Band im modernen Thrashen, mal äußerst flott und beschwingt, mal verdammt groovy und noch beschwingter. Rifftechnisch findet sie auch das ein oder andere Korn, bemüht sich ganz groß in Sachen Abwechslung und haut in punkto Brutalität gut auf den Putz. Auf jeden Fall kann man gegenüber „Babylon Nation“ eine deutliche Steigerung feststellen, die sich vor allem im gestrafften Songwriting deutlich zeigt. Sogar das ein oder andere Ohrwürmchen hat sich auf „Disease“ eingefunden, allen voran der Titelsong und der knackige Modern-Thrasher „Lost Your Belief“.
Des Gesangsmeisters nöliges Brüllorgan ist zwar sicher noch immer nicht jedermanns Freund, kommt aber auf vorliegendem Album differenzierter rüber. Zudem traut sich Frontsau Maik auch mal zu, richtig zu singen und dabei gezielte, kräftige Akzente zu setzen.

Auch wenn das erste Fulllength-Album SILENT OVERDRIVEs eine sehr angenehme Erfahrung im Bereich des heimatlichen Modern Metals ist, gibt es auch überall noch die Möglichkeit, eine Schippe draufzulegen. Mit fortschreitender Spielzeit schleichen sich nämlich Längen ein. Man mag nur noch mit halb so viel Energie Kopf und Fuß wippen, als es während der ersten fünf Songs der Fall war. Fette Riffs, einprägsame Melodien und ein ordentliches Maß an Aggression machen im Bereich Modern Thrash auf jeden Fall eine Platte, die im guten bis mittelmäßigen Bereich liegt. Für die oberen Ränge gilt es jedoch, noch ein bisschen mehr auf den Punkt zu kommen. In Sachen Herzblut und Leidenschaft überzeugt die Band aber auf ganzer Linie.
-