Disarmonia Mundi - Mind Tricks

Disarmonia Mundi - Mind Tricks
Melodic Death Metal
erschienen am 09.06.2006 bei Scarlet Records
dauert 45:24 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Resurrection Code
2. Mindtricks
3. Celestial Furnace
4. Nihilistic Overdrive
5. Parting Ways
6. Venom Leech And The Hands Of Rain
7. Liquid Wings
8. Process Of Annihilation
9. Last Breed
10. A Taste Of Collapse
11. Mouth For War (Pantera Cover)

Die Bloodchamber meint:

DISARMONIA MUNDI ist neben Soilwork, Terror 2000 und Coldseed die vierte Heimat der schwedischen Rampensau Björn „Speed“ Strid. Komisch, bei manchen Leuten scheint der Tag doch mehr als 24 Stunden zu haben. Wobei es sich hier jedoch wohl eher um nen reinen „Job“ handelt, denn DISARMONIA MUNDI ist das alleinige Kind des italienischen Masterminds Ettore Rigotti, der auch diesmal wieder alle Instrumentalparts höchstpersönlich eingespielt hat – noch so jemand, für den die Zeit anders verläuft.

Vermutlich wäre das mittlerweile dritte Album „Mind Tricks“ ein reines Ein-Mann-Projekt geworden, nur leider kann der gute Ettore nicht einen Zentimeter weit singen, so daß neben Speed auch noch ein gewisser Claudio Ravinale seine Stimmbänder auf dieser Scheibe strapaziert. Eigentlich eine unnötige Maßnahme, möchte man im ersten Moment denken, schließlich handelt es sich bei Herrn Strid doch um einen begnadeten Vokalisten. Aber die Aufteilung funktioniert ganz gut, da Ravinale mit seinen Grunzern und typischen Schweden Death Kreischern den Sound der Platte etwas aus dem Soilwork Fahrwasser herauslenkt.
Denn seien wir ehrlich : „Mind Tricks“ klingt schon SEHR nach der Hauptband von Strid, was allerdings nicht nur an dessen typischen, grandios gesungenen cleanen Refrains liegt, sondern auch an Signore Rigotti selbst, der sich stark an den Schweden orientiert und somit ein modern angehauchtes Melodic Death Album mit sparsamen Keyboard Einsatz abgeliefert hat. Originell ist das natürlich nicht eine Sekunde lang, aber dafür qualitativ weitestgehend hochwertig, schließlich reißen kompakte Geschosse wie „Resurrection Code“, „Mindtricks“, „Nihilistic Overdrive“ oder die etwas melodischer ausgerichteten „Venom Leech And The Hands Of Rain“ und „A Taste Of Collapse“ problemlos Häuserwände ein. Daß sich in die Tracklist auch ein paar nichtssagende, etwas konfus wirkende Songs eingeschlichen haben, ist weniger schön, zeigt aber auch den Unterschied zu Soilwork auf, die in Sachen Songwriting doch noch in einer anderen Liga spielen.

Nichtsdestotrotz ist „Mind Tricks“ ein gutes Album, welches man sich als Freund von (modernem) Melodic Death oder eben Soilwork problemlos ins CD Regal stellen kann. Lediglich das abschließende Pantera Cover „Mouth For War“ schlägt eine gänzlich andere Richtung ein, verdeutlicht aber noch mal eindringlich, wie ähnlich Strid und Phil Anselmo mittlerweile klingen.
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