Paranoiz - Mindchasm

Paranoiz - Mindchasm
Death Thrash Metal
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 38:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bodybomb
2. Mindchasm
3. Voices
4. Dew
5. Silentriver
6. Nausea
7. Through Words And Eyes
8. Numskull
9. My Church
10. Emptyness

Die Bloodchamber meint:

PARANOIZ kommen aus Deutschland und das hört man. Das „Deutsch klingen“ hatte für mich immer etwas, wie soll ich sagen…einen Bäh Geschmack, entweder es war prollig stumpf oder schmierig. Bis jetzt! Dieser Thrash/Death Cocktail von PARANOIZ widerspricht meinen bisherigen Erfahrungen aufs Allerheftigste. Das Riffing wirkt sehr zackig und gut kontrolliert, die Songs sind gut auf Zug arrangiert, d.h. die Band schafft es kompakt zu klingen und Längen (=Langeweile) zu vermeiden und stets eine ordentliche Portion Groove zu transportieren. In den einzelnen Kompositionen werden jedoch nicht nur Thrash Elemente verbaut, es gib Black Metal Teile, vereinzelte Death/Grind Blasts und groovige Drum/Bass Rhythmuspassagen, alles recht abwechslungsreich. Als besonders klug erwies sich die Entscheidung der Band, Keyboardsounds zu integrieren, Diese Synthieteile klingen Gott sei dank nicht nach: “Ich bin so depressiv, ich brauch eine Tafel Schokolade.“ Es sind sehr fließende, luftige Sounds, die zwar auch hin und wieder verdammt nah am Kitsch tönen, durch das erwähnte zackige Riffing wird dieser „Eventuell-Kitsch“ jedoch sofort durchbrochen und das Ergebnis funktioniert wunderbar und gibt der Band 100%ig recht!

Einzelne Songs hervorzuheben ist nicht leicht, da jeder Titel nette Kleinigkeiten enthält. Titel 2 halte ich mit seine Kombination aus Thrash/Death mit Black Metal und pianoähnlichen Klängen, die separat betrachtet zwar sehr simplizistisch wirken, jedoch gut platziert sind für besonders gelungen!

Was mich persönlich nicht voll überzeugt, ist das teilweise unsicher wirkende Schlagzeugspiel in den schnellen Doublebass Passagen sowie die etwas uninspiriert wirkenden Schlagzeuggrooves in den Midtempopassagen, in denen die Achtel-HiHat doch etwas marathonmäßig eingesetzt wird, da hätte etwas mehr Variabilität die ganze Geschichte noch aufgewertet. Das sind jedoch nur Marginalien, was bleibt, ist ein Album, das in seiner Art an eine deutsche Version von NO RETURN erinnert, jedoch wesentlich abwechslungsreicher ist, im gesanglichen Bereich oft an Martin Schierenc oder Tom Angelripper mit besserem Englisch erinnert. Die Produktion ist für Undergroundverhältnisse in Ordnung, wenngleich nicht überragend. Alles in allem eine sehr überzeugende Angelegenheit!
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