Celtic Frost - Morbid Tales

Celtic Frost - Morbid Tales
Death Metal
erschienen in 1984 bei Noise Records
dauert 46:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Human (Intro)
2. Into The Crypts Of Rays
3. Visions Of Mortality
4. Dethroned Emperor
5. Morbid Tales
6. Procreation (Of The Wicked)
7. Return To The Eve
8. Danse Macabre
9. Nocturnal Fear
10. Circle Of The Tyrants
11. Visual Aggression
12. Suicidal Winds

Die Bloodchamber meint:

Wenn man im Allgemeinen über die Ursprünge von Death Metal (und teilweise auch Black Metal) philosophiert, kommt man meistens an ein paar Namen nicht vorbei; Venom z.B. oder auch Possessed. Ebenso wichtig für beide Szenen waren sicherlich aber auch Hellhammer und deren Nachfolger Celtic Frost.
Nach dem Ende von Hellhammer schickte sich Bandchef Thomas Gabriel Fischer (oder auch Tom Warrior) an, endlich ne Band an den Start zu bringen, die noch extremer als Venom sein sollte, ohne jedoch die Professionalität vermissen zu lassen (wie es teilweise bei Hellhammer der Fall war). Zusammen mit Martin Eric Ain und einem befreundeten Drummer (Stephen Priestly) trümmerte Warrior also 1984 das Debüt „Morbid Tales“ ein.
Für damalige (europäische) Verhältnisse war das Ergebnis fast schon eine Revolution. Die Songs hauten entweder derbe in die Fresse („Into The Crypts Of Rays“, „Nocturnal Fear“), walzten im Mid-Tempo alles nieder („Visions Of Mortality“, „Return To The Eve“) oder quälten sich im fiesen Doomgewand aus den Boxen („Dethroned Emperor“, „Procreation (Of The Wicked)“). Neben den immer erstklassigen und völlig abgefahrenen Folter-Riffs und dem Power-Drumming war es vor allem die krasse Stimme des Frontmannes, die beeindruckte. Sowas hatte es bis dato noch nie gegeben. Man kann zwar nicht direkt von „Grunzen“ sprechen, clean waren die Vocals aber auch nicht wirklich – so eine Art Mittelding, jedoch äußerst effektiv.
Den Bogen zum Black Metal spannte die Band durch die extrem düsteren Texte, die ihrer Zeit eigentlich weit voraus waren. Alles zusammen ergab eine Atmosphäre, die so bösartig wirkt, daß es bis heute kaum eine Band geschafft hat, sie zu reproduzieren.
Die 10 Punkte bleiben dem Album nur deshalb verwehrt, weil der Track „Danse Macabre“ sehr experimentell gehalten ist und den Fluß der Platte merklich unterbricht. Ist eigentlich mehr ne Klangkollage als ein richtiger Song. Schade drum ...
Die Neuauflage des Albums ist übrigens um die „Emperor’s Return“-EP erweitert worden und umfaßt daher auch noch den Klassiker „Circle Of The Tyrants“.
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