Secrets Of The Moon - Antithesis

Secrets Of The Moon - Antithesis
Black Metal
erschienen am 15.09.2006 bei Lupus Lounge
dauert 58:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nowhere 11.18
2. Versus
3. Ordinance
4. Confessions
5. Metamorphosis
6. Ghost
7. Seraphim Is Dead
8. Lucifer Speaks
9. Exit

Die Bloodchamber meint:

Über SECRETS OF THE MOON brauche ich wahrscheinlich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, spätestens seit „Carved In Stigmata Wounds“ dürfte sich die deutsche Formation im Gedächtnis des geneigten Hörers etabliert haben. Da man aber in der Schwemme von Bands, die heutzutage so ihr Dasein fristen, unmöglich alles kennen kann, sei hier erwähnt, dass SECRETS OF THE MOON seit einiger Zeit zu den ernstzunehmenden und eigenständigen Bands des deutschen Extrem Metal-Bereichs zählen.
Mit einigen anderen Bands teilt sich die Formation in Deutschland die obere Liga so gearteter Gruppen und wird dies mit „Antithesis“ allem Anschein nach noch auf noch überzeugendere Weise auch weiterhin tun.

Die Vorgängeralben waren noch von einer schwarzmetallischeren und durchweg roheren Natur durchdrungen, doch bereits das Zwischenspiel „The Exhibitions EP“ wies Veränderungen auf. Technischer, energischer und mit mehr Liebe zum Detail ließen die vier Musiker bereits zwischendurch erneut aufhorchen.
Dass diese EP aber nur eine Art Aufschrei war – dessen Meinung ist im Übrigen auch Kompositor, Musiker und Texter „sG“ (siehe Interview) – und „Antithesis“ im Gegensatz dazu einen wahren Ausbruch darstellt, wird schnell deutlich. Technischer, brillianter und qualitativer denn je zuvor wurde hier eine Scheibe atemberaubender Musik erschaffen. Dabei bewegt sich „Antithesis“ dennoch auf einer diabolischen, dunklen und mystischen Ebene wie sie SECRETS OF THE MOON bisher noch nicht erreicht hatten.

Voller Abwechslungsreichtum, Ergriffenheit und Tiefgang strotzend hat jeder Titel auf dem Album seine Daseinsberechtigung und erklingt ungezwungen und ungekünstelt. Man lausche nur einmal einem geradlinigen Kracher wie „Versus“ oder den apokalyptischen Klängen voller Verzweiflung und Energie bei „Confessions“, und sogleich dürfte einem die Klasse dieser Musik verständlich werden.
Doch auch Lieder der schwermütigeren und geheimnisvolleren Gangart wie „Ghost“ haben ihren berechtigten Weg auf die Scheibe gefunden. Das mächtige „Seraphim Is Dead“ mit seinen phantastischen Einwebungen von Chören und majestätischen Hornklängen sowie dunkel-melancholischen Akustik- und Leadpassagen kann einen eigentlich nur erfurchtsvoll hören lassen und vereinnahmen.

Die genannten Attribute sind jedoch auf das gesamte Werk zu übertragen, denn auch wenn oben der Verständlichkeit halber einzelne Lieder genannt werden, möchte ich darauf hinweisen, dass „Antithesis“ als Ganzes gesehen und gehört werden muss.
Die technische Komponente (prägnante, mitreißende Riffs, rasant-ausgeklügeltes Schlagzeugspiel, ein druckvoller, gut hörbarer Bass und ausgereifte Vokalisierung) geht mit der emotionalen (Stimmungswelten voller Hypnose, Apokalypse, Düsternis, Energie und Kraft) eine perfekte Symbiose ein.
Die einzelnen Kompositionen ergänzen sich zu einer der vielversprechensten Veröffentlichungen des Jahres, ja, der interessantesten Alben seit Langem.
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