Slayer - Show No Mercy

Slayer - Show No Mercy
Thrash Metal
erschienen in 1983 bei Metal Blade Records
dauert 35:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Evil Has No Boundaries
2. The Antichrist
3. Die By The Sword
4. Fight Till Death
5. Metal Storm/Face The Slayer
6. Black Magic
7. Tormentor
8. The Final Command
9. Crionics
10. Show No Mercy

Die Bloodchamber meint:

Das Slayer-Debüt aus dem Jahre 1983 ist – ebenso wie das etwa zeitgleich erschienene „Kill ’em All“ von Metallica – ein absolut bahnbrechender Meilenstein.
Alleine schon das Drumherum reichte aus, um allen Normalbürgern das Leben schwer zu machen : ein fettes Pentagram inklusive Teufel auf dem Cover, krasse satanische Lyrics sowie vier völlig in Leder und Nieten gepackte, abgefuckte Typen. Evil as hell !
Und dann erst die Mucke : Wahnsinn, was für ein Inferno. Da zur damaligen Zeit abgesehen von Venom gerade mal gemäßigter Stoff der Marke Priest, Maiden oder Motörhead das höchste der Gefühle war, kam dieses Album einem vorbeirauschendem D-Zug gleich. Polternde Drums, sägende Gitarren und ein bellender Sänger – sowas gab es in dieser Hülle und Fülle bis dato kaum zu hören.
Neben den reinen Äußerlichkeiten und dem Schock-Bonus hat die Scheibe aber auch musikalisch einiges zu bieten, denn King, Hanneman & Co. haben auf diesem Album ein paar ihrer besten, wenn natürlich auch simpelsten Kompositionen versammelt. Stücke wie „The Antichrist“, „Die By The Sword“ oder „Black Magic“ sind jedenfalls an Eingängigkeit kaum zu übertreffen und haben zusammen mit dem Opener „Evil Has No Boundaries“ auch heute noch einen festen Platz in der Live-Setlist der Band, was bei diesem Backkatalog natürlich eine verdammt hohe Auszeichnung ist.
Die Spieltechnik der Jungs steckte natürlich noch relativ in den Kinderschuhen, ist aber dennoch auf einem recht hohen Niveau angesiedelt, und auch die späteren Bandtrademarks sind in großen Teilen schon deutlich erkennbar : supergeniale Riffs, mörderisches Tempo und absolut tödliche, stampfende Mosh-Parts, die den Songs das gewisse Etwas verleihen. Abstriche muß man natürlich wieder (wie immer eigentlich zu dieser Zeit) bei der Produktion in Kauf nehmen, denn aus heutiger Sicht klingt das Ganze trotz Remastering relativ undifferenziert. Tja, Rick Rubin saß halt erst ab „Reign In Blood“ hinter den Reglern. Aber das soll die absolut unmenschliche Leistung der Band nicht schmälern, die durch diese Scheibe quasi über Nacht an die Spitze der Metalszene katapultiert wurde.
Obwohl „Show No Mercy“ unterm Strich gesehen eigentlich das „schwächste“ der ersten fünf Slayer-Alben ist, kommen weniger als neun Punkte bei dieser Killerplatte natürlich nicht in Betracht. Thrash Metal wie er sein muß !
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