L'Ame Immortelle - Nur Du (Single)

L'Ame Immortelle - Nur Du (Single)
Gothic Rock
erschienen am 22.09.2006 bei GUN Records
dauert 21:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Nur Du
2. Nur Du (Intimidation Remix by Overall)
3. Nur Du (Dropdead Remix by Dope Stars Inc.)
4. Phönix (Heimataerde Remix)
5. Du siehst mich nicht (XOTOX Remix)

Die Bloodchamber meint:

Wie es sich auch schon bei der letzten Single „Dein Herz“ bemerkbar machte, scheinen L’AME IMMORTELLE nun endgültig den Pfad der Eigenständigkeit verlassen zu haben, denn auch die neue Single kann man durchaus als hörbar aber belanglos einstufen – für die Charts könnte es bei der riesigen Plakatpromotion in letzter Zeit reichen. Ohne hier den obligatorisch truen Chartshasser und Popfaschisten markieren zu wollen, der ich absolut nicht bin, muss man leider sagen, dass die Formation aus Österreich wohl das gleiche Schicksal erwartet wie Oomph. Aber genug davon. Denn ebenso schlimm wie die Kommerzialisierung an sich sind die Leute, die sich dann neunmalklug darüber aufregen. Belassen wir es bei einem Wort: schade.

Das witzige an der Single „Nur Du“ ist allerdings, dass die ansonsten ehr als Füllmaterial verhassten enthaltenen Remixe mehr hermachen als die pure L’AME IMMORTELLE – Version.
Diese klingt nämlich nach einer in vielerlei Hinsicht minimalistischen 08/15 Rockballade mit leicht crunchigen Gitarren und ganz leichten Chören am Ende, wie es heutzutage Standard für jede Düsterrockballade ist. Der Elektronikanteil ist auf ein nicht erwähnenswertes Maß reduziert worden und Sonjas Stimme, die den recht einprägsamen, das Lied übermäßig dominierenden, Refrain bis zum Umfallen runtersingt, ist wirklich der einzige, wie gewohnt positive Aspekt.

Der erste Remix von „Overall“ stellt dagegen eine echte Bereicherung dar. Obwohl ebenfalls recht minimalistisch aufgebaut, erinnert der elektronische Grundbeat, der mit einigen unscheinbaren Akzenten aufgelockert wird, schon ehr an L’AME IMMORTELLE, als die „Originalversion“. Einige Streicher-Synthies, monotone, verzerrte Gittaren, die stark gesamplet klingen, und diverse Keys sorgen stellenweise für eine seicht dramatische und vor allem elektronische Stimmung. Darüber hinaus hebt sich die Stimme noch weiter ab, wie man es auch beim nachfolgenden, zweiten Remix in noch stärkerer Form erkennen kann.
In diesem wird der Gesang in den Strophen etwas effektbeladener und leicht in den Hintergrund gedrückt, aber dafür im Refrain umso kraftvoller und klarer wiedergegeben.
Trotz der immer präsenten Geschmacksfrage kann man den zweiten Remix der Dope Stars wohl rein objektiv als den besten abstempeln. Der in Technogefilde vordringende Grundbeat mischt sich wunderbar mit dem vergleichsweise fetteren Riffing und den stellenweise verträumten Synths zu einem interessanten Gesamtbild. Die starke Beatlastigkeit macht das Lied durchaus „Düsterclub“-tauglich.
Nachdem das beständige „Nur Du“, trotz zunehmender Qualität, einem wirklich zu den Ohren herausquellt, folgt mit „Phönix“ endlich ein anderes Grundgerüst – allerdings ebenfalls ein Remix. Eingängiges Flüstern, überlagernde Elektrobeats und endlich auch männliche Vocals von Herr Rainer lassen einem das Lied schon ehr vertraut vorkommen. Erwähnenswert ist auch der schon leicht an Trance erinnerte Sound, der stellenweise sogar überwiegt.
Interessant wird es dann auch abschließend bei Remix Nummer 4: „Du siehst mich nicht“.
Ein sehr penetranter, von Zeit zu Zeit noch lauter und intensiver werdender Beat, der einen fast dazu zwingt irgendwann die Lautstärke runterzudrehen, um nicht, wie es im Songtext heißt: „In den Wahnsinn“ getrieben zu werden, hämmert - unterbrochen von völliger Stille - aus den Boxen. Schneidend angezerrtes, monotones Geschrei von Thomas macht die auf dauer leicht nervige Mischung komplett.

Insgesamt muss man wie schon erwähnt bei dieser Single bedenken, dass die neu abgemischten Songs das wirklich interessante und kaufenswerte sind. Dies mag zwar nicht so beabsichtigt gewesen sein, doch ist diese Single für diejenigen, die auf den alten L’ame Immortelle – Stil stehen, wohl unter Umständen interessanter als das neue Album.

(Anm: die Tracklist der Promo stimmt nicht ganz mit der Verkaufsversion überein)
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