Helloween - Light The Universe (Single)

Helloween - Light The Universe (Single)
Melodic Metal
erschienen am 10.11.2006 bei SPV, Steamhammer
dauert 14:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Light The Universe
2. If I Could Fly (Live)
3. Revolution
4. If I Could Fly (Video)

Die Bloodchamber meint:

Nach dem viel umjubelten Album „Keeper Of The Seven Keys Pt. III“ schiebt die Kürbiskopfbande aus Hamburg pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eine Single nach. Bieten kann diese nicht viel Besonderes, zumal der Sinn, eine Single heutzutage im Multimedia- und Internetzeitalter zu veröffentlichen nicht mehr erklärbar ist. Drei Songs, darunter eine Liveversion von „If I Could Fly“ in einer knappen Viertelstunde, sind einer Veröffentlichung kaum wert. Die Liedchen sind zwar hochwertig, klasse komponiert und für HELLOWEEN geziemend, aber wer soll das kaufen? Sechs Euro für fünfzehn Minuten Musik? Das rechnet sich nicht mal für die Plattenfirma. Über Sinn oder Unsinn solcher Outputs kann man ewig diskutieren. In erster Linie müssen die drei Songs im Vordergrund stehen und die haben wie gewohnt Topqualität.

HELLOWEEN schaffen es mit der nachdenklichen Ballade „Light The Universe“ (vom Keeper-Album „The Legacy“) an traditionellen Rockkompositionen der späten Siebziger und frühen Achtziger anzuknüpfen. Im Duett mit Candice Night (Blackmore’s Night) singt Andi Deris wie ein kleiner Gott. Der Song schleimt sich anheimelnd in die vom Death Metal verkrusteten Ohren und erweicht auch das eine oder andere harte Metallerherz. Große Melodien und Gesten hat natürlich auch „If I Could Fly“, welcher im März 2006 live in Sao Paulo aufgenommen wurde (Der Song stammt ursprünglich von der gleichnamigen E.P. von 2001). HELLOWEEN-Fans muss dieser Song nicht weiter erklärt werden. Er dient als Appetizer für das kommende Live-Album, das sicher im nächsten Jahr erscheinen wird. „Revolution“ (in Europa bis dato unveröffentlichter Japan-Track des Keeper III-Albums) ist ein treibender Headbanger, der mich stark vom Härtegrad und Pathos an das „Walls Of Jericho“-Album und die ersten beiden Keeper-Alben erinnert.

Der Clip zu „Light The Universe“ ist richtig teuer produziert und sehr sehenswert. Ihn gibt es in der Long-Version und der kürzen TV-Fassung. Regisseur Alexander Diezinger (Negative, L’Ame Immortelle, Exilia) hatte ihn auf Burg Veldenstein in Süddeutschland in Szene gesetzt. Den atmosphärisch-schönen Clip an dieser Stelle zu beschreiben, wäre sicher falsch. Lasst euch überraschen, denn hier spielt der Keeper eine tragende Rolle. Soviel sei verraten.

Bleibt nur die Offerte an die Fans, ob sie sich wegen eines "neuen" Songs ("Revolution") die Single zulegen wollen. Der Videoclip und die einzelnen Songs werden sicher schon bei diversen Internetportalen kursieren. Die Tracks sind sicher das Geld wert, aber hebt euch den Platz im CD-Regal lieber für das nächste große Doppel-Livealbum (und DVD) sowie den in Kürze entstehende Nachfolger von "Keeper III" auf. Abspielbar sind die Clips nur über Quicktime am PC oder Laptop. Also nix mit DVD-Player.
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