Dimmu Borgir - Death Cult Armageddon

Dimmu Borgir - Death Cult Armageddon
Black Metal
erschienen in 2003 bei Nuclear Blast
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Allegiance
2. Progenies of the great Apocalypse
3. Lepers among us
4. Vredesbyrd
5. For the World to dictate our Death
6. Blood Hunger Doctrine
7. Allehelgens død i helveds rike
8. Cataclysm Children
9. Eradication Instincts defined
10. Unorthodox Manifesto
11. Heavenly perverse
12. Satan my Master (Bathory Cover)

Die Bloodchamber meint:

Da sieh doch mal einer an. Nach dem Meilenstein ENTHRONE DARKNESS TRIUMPHANT erwartete wohl kein Anhänger der norwegischen Schwarzmetallprofis mehr eine Rückbesinnung auf die musikalische Ausrichtung des genannten Albums von 1997. Um eines vorweg zu nehmen: auch 2003 wird uns ein solches leider nicht geboten. Aber nach den eher enttäuschenden letzten beiden Alben SPIRITUAL BLACK DIMENSIONS (teils misslungene Progressivität) und PURITANICAL EUPHORIC MISANTHROPIA (kaum Spannungsbögen in den Arrangements) ist das neueste Bombastpaket, das da ganz diskret DEATH CULT ARMAGEDDON getauft wurde eine freudenweckende Überraschung großen Formates. Nach den notwendigen zwei, drei Durchläufen entpuppt sich das durchweg immernoch recht komplex arrangierte Material als wohlkomponierte und optimal aufeinander abgestimmtes Komplettwerk. Durch die Verwendung eines vollständigen Orchesters (statt nur einer Gruppe von Streichern) erreichen DIMMU BORGIR einen selten gehörten Level der Pompösität - und das ist durchaus positiv zu vermerken, denn old-school-angehauchte Songs wie der Opener 'Allegiance' geleiten ideal zu klassisch komponierten Hits wie 'Progenies of the great Apocalypse', dem mit einem Old Man's Child-ähnlichen Riff durchpflanzten und in Norwegisch verfassten 'Vredesbyrd' und dem boshaftig schönen, ebenfalls norwegischen 'Allehelgens død i helveds rike', bei dem Vortex' klarer Gesang herrlich zur Geltung kommt. Letzterer ist leider viel zu wenig bzw. fast garnicht auf dem Album präsent. Hier und da findet sich neben den unmenschlich schnellen Blastbeat-Attacken und bitterbösen Riffs die ein oder andere wunderschöne Melodie, die bisweilen an die alten Helden Borknagar oder Arcturus (beide ehemals mit Vortex) erinnern.

Wieder im Gesamten betrachtet benutzt die Band wesentlich mehr (Sprach-) Samples zur Aufwertung des Komplettkonzepts, in dem es fast ausnahmslos um Krieg, die Zerstörung des Erdballs und des Menschen durch sich selbst und christlichen Fanatismus geht. In Zeiten der "neuen Kriege" ein geeignetes Sprachrohr für Musiker und Hörer zugleich. Dass das aufwändige visuelle Konzept, welches von einem Profi eigens für DEATH CULT ARMAGEDDON angefertigt wurde an mancher Stelle ein wenig doof-peinlich wirkt, spielt bei diesem klasse Schwarzsoundtrack so gut wie keine bedeutsame Rolle mehr.

DEATH CULT ARMAGEDDON wurde nicht zu Unrecht schon vorab hochgelobt. Diese sechs Norweger wissen, wie man wertvolle Songs schreibt und zeigen mit diesem Album besonders für all ihre Vorgänger und Nachfolger, wie die Kombination von Metall und Orchester zu klingen hat.
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