Lovex - Guardian Angel (Single)

Lovex - Guardian Angel (Single)
Gothic Rock
erschienen am 05.01.2007 bei GUN Records
dauert 16:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Guardian Angel
2. Divine Insanity
3. Yours
4. Bullet For The Pain (live)

Die Bloodchamber meint:

LOVEX ist wieder so eine Band, die man von Anfang an eigentlich nur abgrundtief verabscheuen kann. Sechs Jünglinge, bis ins kleinste Detail geschminkt und durchgestylt, mit viel Tamtam vermarktet, mit dämlichen Pseudonymen versehen und auf den langsam entgleisenden Gothic Rock Zug mit aufgeladen – das sind LOVEX. Die Videoclips laufen auf Rotation, und es dauert garantiert nicht mehr lange, bis uns die Visagen der Bengels von der Bravo, Yam! oder Popcorn entgegenstarren werden (wenn das nicht schon längst der Fall ist, ich bin da nicht mehr so im Thema).

Und überhaupt: wer braucht schon noch eine weitere finnische Band, die sich nur marginal von den „großen“ Vorbildern HIM, The Rasmus und Negative unterscheidet? Also ich jedenfalls nicht, und das, obwohl ich durchaus eine Vorliebe für letztgenannte Band hege und somit diesem Sound – im Gegensatz zum Großteil der Redaktion und Leserschaft – einigermaßen wohlgesonnen bin.
Sicherlich, der Titeltrack „Guardian Angel“ ist ein kleiner Genre Hit: eingängig, gut durchdacht und perfekt in Szene gesetzt – aber er versprüht in etwas genauso viel Seele wie es die Band selbst tut. Das klagende Organ von Frontmann (?) Theon macht die Sache nicht gerade besser, denn er hört sich wie ein exakter Reagenzglas Klon von Ville Vallo, Jonne Aaron & Co. an und reiht sich somit kunstvoll in die Reihe der Abziehbildchen ein. Der zweite Song ist gleichzeitig der Titeltrack des folgenden Albums „Divine Insanity“ und ebenso glattpolierter Radio Goth Pop wie die Single, während mit „Yours“ die unvermeidliche, widerlich kitschige Langweiler Ballade auf die Hörer losgelassen wird. Natürlich inklusiver Streicher und großem Pomp, beschissener geht’s wirklich nicht mehr. Die abschließende Liveversion des relativ harten Stücks „Bullet For The Pain“ stimmt dann wieder ein kleines bisschen versöhnlich, verhindert aber natürlich nicht mehr, dass das brennende Haus über einem zusammenstürzt.

Klar, musikalisch sind LOVEX so halbwegs annehmbar, aber die unverschämte Dreistigkeit, mit der hier kopiert und geklaut wird, macht wütend. Zweifellos werden sich aber genug 12-17jährige Mädels finden, die diesen unnötigen Mist kreischend abfeiern werden. Und wieder hat die Marketingmaschinerie funktioniert. Sad but true...
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