In Slumber - Scars: Incomplete

In Slumber - Scars: Incomplete
Melodic Death Metal
erschienen am 23.03.2007 bei Massacre Records
dauert 44:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Seduce my Sentenced Pain
2. One Bullet for One Aeon
3. Hate Dominated
4. My Pain Shall be Done
5. All Demons Entwine Me
6. In Pain
7. Newborn Deathchild
8. Scars: Incomplete
9. Snow Bleeding Summer
10. Virus Embraced
11. Passion Stabwound

Die Bloodchamber meint:

Da freut sich das gepeinigte Herz eines traditionell orientierten Melodic Death Hörers! Die aus Österreich stammenden IN SLUMBER spielen auf ihrem zweiten Album „Scars: Incomplete“ erfrischend ehrlichen und geradlinigen Göteborg Metal der alten Schule. DARK TRANQUILLITY, AT THE GATES, alte IN FLAMES, SOILWORK, das sind die Bands, die einem schon nach den ersten Tönen in den Kopf schießen. Was die Jungs um Fronter Wolfgang Rothbauer (EISBLUT) allerdings auszeichnet, ist die selbständige, eigenständige Art und Weise, mit der sie zu Werke geht. Hier wird nicht irgendwas kopiert, sondern 45 Minuten lang einfach eine mörderische Metal Wand aufgebaut, die aktuell so einige Bands in den Schatten stellen dürfte.

Die Österreicher gehen recht düster zu Werke und klingen damit so, wie sich einige den Nachfolger von NIGHTRAGE’s „Descent into Chaos“ vielleicht gewünscht hätten. Von eingängigen Refrains, cleanen Vocals und fröhlichen Melodien hat man sich weit distanziert. „Scars: Incomplete“ entpuppt sich als wahrer Grower und wächst mit jedem Hören weiter. Aushängeschild ist hier das komplexe, aber nie überladene Songwriting, das teilweise mit hervorragenden Leads und exzellent eingesetzten Breaks für das gewisse Etwas sorgt. Rothbauer outet sich als richtig feiner Growler vor dem Herrn, was gepaart mit der Tue Madsen Produktion, dem Album die weitere Würze verpasst. Von den 11 Songs fällt keiner positiv oder negativ aus dem Rahmen, wer also auf ein richtiges Highlight wartet, könnte enttäuscht werden. Auf der anderen Seite ist die Qualität derart hoch, das man getrost über dieses Manko hinwegsehen kann. Schon der Opener stellt eindrucksvoll unter Beweis, womit der Hörer es zu tun bekommt: starke Riffs, stimmige Melodien, mächtige Aggression und dennoch eine dezente, gefühlvolle Atmosphäre. „All Demons Entwine Me“ fällt durch ein herausragendes Solo auf, „Snow Bleeding Summer“ ist ein wahrer Groovehammer und der Titelträger ist etwas schleppender, aber nicht weniger mitreißend.

Wie gesagt, es gibt keinerlei Ausfall auf dem Album und insgesamt haben IN SLUMBER ein wirklich beachtliches Werk rausgehauen. Wer auf Göteborg und seine melodischen Exponate aus der altvorderen Zeit steht, kommt an „Scars: Incomplete“ nicht vorbei! Groove, Härte, Melodie, Blastbeats, gute Texte, Eigenständigkeit, Abwechslung, 8,5 Punkte!
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