Charon - The Dying Daylights

Charon - The Dying Daylights
Gothic Rock
erschienen am 28.10.2003 bei Spinefarm Records
dauert 52:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Failed
2. Religious / Delicious
3. Death Can Dance
4. In Brief War
5. Guilt On Skin
6. Unbreak, Unchain
7. Drive
8. Every Failure
9. In Trust Of No One
10. If
11. No Saint
12. Built For My Ghosts
13. Re-Collected

Die Bloodchamber meint:

Zu Unrecht bei uns ständig im Schatten von SENTENCED oder den schier übermächtigen HIM stehend haben die Finnen von CHARON in ihrem Heimatland bereits den Sprung an die Chartsspitze geschafft. Bei uns zählen sie trotz allem noch eher zu einem Geheimtip, allerdings hätte ihr viertes Album "The Dying Daylights" das Zeug dazu, die Band auch hierzulande zu einer grossen Bekanntschaft zu verhelfen.
13 kurzweilige Songs mit ungeheurem Ohrwurmpotential, chartstauglicher Laufzeit und dem typisch finnischen Ambiente erwarten uns auf diesem Silberling. Die begabten Musiker schütteln scheinbar mühelos stimmige Melodien aus dem Ärmel, die trotz der Chorusverliebtheit des Songwriters einfach von der ersten Sekunde an funktionieren und die gewünschte Wirkung beim Hörer erzielen.
Viel dazu beitragen dürfte auch Sänger J-P Leppäluoto, der mit seiner markanten Stimme die Gratwanderung zwischen Melancholie, Melodiösität und ansteckender Stimmung perfekt herüberbringt. Ihm zur Unterstützung wurde NIGHTWISHs Background-Sänger Marco Hietala angeheuert, der aber nur recht spärlich, aber wohldosiert zu hören ist. Besonders toll finde ich auch die Idee, zusätzlich zu den normalen Vocals im Hintergrund die Spitzen kaum merklich mit einer weiblichen Stimme zu verstärken. Dies verleiht dem Gesang noch eine zusätzliche Nuance an Ausstrahlung. Wer mich und meinen Musikgeschmack ein wenig kennt, der weiss, dass ich normalerweise mit hochtönendem Männergesang nur recht wenig anfangen kann, aber obwohl die Vocals hierbei öfters mal in Richtung "unmännlich" wandern, begeistert einfach die Gesamtmischung.

Genauso spärlich wie die Länge der Songtitel ist aber auch die Langzeitmotivation einer solchen Platte anzusehen, da braucht man sich nichts vorzumachen. Die mit gewohnt perfektem Finnvox-Sound ausgestatteten und sehr simpel aufgebauten Stücke sind perfekt für zwischendurch, aber mehr wollen sie auch gar nicht sein. Fans von finnischem Düsterrock dürften begeistert sein.
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