Sun Caged - Artemisia

Sun Caged - Artemisia
Progressive Metal
erschienen in 2007 bei Lion Music
dauert 70:18 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Lyre's Harmony
2. A Fair Trade
3. Unborn
4. Bloodlines
5. Painted Eyes
6. Engelbert The Inchworm
7. Afraid To Fly
8. Dialogue
9. Departing Words
10. Doldrums

Die Bloodchamber meint:

Zuletzt habe ich viel Metal mit progressiven Elementen gehört, Hybride aus Power oder Melodic und Progressive, nach all denen kommt mit „Artemisia“ mal wieder ein Prog-Reinblüter daher.

SUN CAGED kommen aus der Heimat von Arjen Lucassen, seines Zeichens selber Prog-Gott und Produzent des Debüt Albums von SUN CAGED, so ist es denn auch nicht verwunderlich, dass hier ein gewisser Einfluss vorliegt. „Artemisia“ ist das zweite Album der Holländer. Es ist voll von fließenden Übergängen aus sehr unterschiedlichen Parts, woraus oft eine recht verträumte Atmosphäre erwächst. Auch fließen häufig zwei gegenläufige Instrumente in einem späteren Part zusammen um ungewöhnliche Soli zu vollführen. Die Musik enthält, wie es beim Prog sein sollte, unterschiedlichste Einflüsse (z.B. Jazz oder Ambient, aber auch Salsa und Orientalisches ) und ist experimentell im Sound, jedoch weitaus weniger als die Demos „Scar Winter“, „Dominion“ und „Promo 2002“, die oft nach einer Mischung aus MUSE und old school Computerspielsounds klingen, gemischt mit virtuosen Soloeinlangen á la Steve Vai. Apropos, wer mag kann die drei kompletten Demos auf der Homepage der Band runterladen.
Herrlich windet sich ein ums andere Solo durch den Gehörgang um am Ende wieder bei einer vertrackten, aber trotzdem bezaubernden Melodie anzukommen. Jedes Instrument setzt seine eigenen Akzente, vielleicht fehlt es dem Gesang etwas an Prägnanz, aber insgesamt bereichert doch jeder Ton die jeweilige Passage.
Attribute die zu diesem Album sind: hypnotisch, phantastisch, experimentell, in dunklen Farben erstrahlend, ausdrucksvoll, wechselhaft, nachdenklich etc. pp. Eine Platte die man über Kopfhörer genießen kann oder allein im Sessel und laut aufgedreht, eine art moderne Sinfonie ohne klassische Instrumente.

10 Lieder mit einer Gesamtspielzeit von über 70 Minuten, da bekommt man noch was für sein Geld und in Progressive Metal (egal ob Hybrid oder in Reinkultur) zu investieren soll ja in diesen Tagen lohnen. Vorher reinhören kann aber trotzdem nie schaden.
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