Le Grand Guignol - The Great Maddening

Le Grand Guignol - The Great Maddening
Avantgarde Symphonic Metal
erschienen am 24.08.2007 bei Maddening Media
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cirq / L.
2. Degenesis (Amor & Seuche)
3. Dimension: Canvas
4. Mens insana in corpore insano
5. Madness and her thousand young
6. The healing process
7. Finis coronat opus
8. I, who brought forth myself
9. Alsuntia
10. Lucilinburhuc
11. In, beyond or through
12. Madness and her thousand young (Video Clip)

Die Bloodchamber meint:

LE GRAND GUIGNOL bedeutet übersetzt ungefähr so viel wie „großes Kasperle“ und dient zudem als Klassifizierung von grotesken Theaterstücken aus dem 18. Jahrhundert. Allein dies sagt schon einmal sehr viel über die zu erwartende Musik aus, denn oftmals kann man sich beim Hören von „The Great Maddening“ des Gefühls nicht erwehren, dass man mit verbundenen Augen in einem spärlich beleuchteten und besuchten Raum hockt, während auf der Bühne bizarr geschminkte Figuren ihre verwirrenden Geschichten zum Besten geben.

Grundsätzlich lassen sich auf diesem Zweitwerk der Luxemburger durchaus diverse Elemente des finnischen Folk Metal finden, zumindest von den Rhythmen her. Dies sollte man nun aber gedanklich mit bizarrem Gelächter, wilden Sprechern und barocken Instrumenten durchmischen und man hat ungefähr eine Vorstellung von „The Great Maddening“. Sägende Gitarren wird man aber hier vergeblich suchen, die elektronischen Saiteninstrumente spielen hier nämlich nur eine untergeordnete Rolle und agieren eher im Hintergrund. Maßgeblich beeinflussen elektronische Klänge das Bild, die aber stets eine orchestrale sowie altertümliche Orientierung besitzen. Gesanglich krächzt über weite Strecken eine Art Erzählerfigur seine Geschichten aus den Boxen, unterbrochen wird er aber wie erwähnt oftmals durch die unterschiedlichsten Figuren bzw. Geräusche.

Generell erinnert der Sound von LE GRAND GUIGNOL an die innovativen DIABLO SWING ORCHESTRA, trotz allem überschreiten die Luxemburger aber niemals eine gewisse Grenze, die sie einerseits zwar etwas braver und weniger experimentell erscheinen lässt, andererseits dem Album aber ein gewisses durchgängiges Konzept verpassen. Dennoch sollte der Hörer eine große Portion Experimentierfreude mitbringen, um mit den hier dargebotenen Songs auch klar zu kommen. Wer schon einmal mit geschlossenen Augen durch ein Irrenhaus gelaufen ist und die dort vorherrschende Atmosphäre eher interessant als abstoßend fand, der sollte vielleicht mal die „großen Kasperles“ antesten, Fans von etwas verrückten Klängen ebenfalls. Dem Rest rate ich eher davon ab.
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