Tiamat - Wildhoney (Re-Release)

Tiamat - Wildhoney (Re-Release)
Gothic Metal
erschienen am 27.07.2007 bei Century Media
dauert 122 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wildhoney
2. Whatever that hurts
3. The ar
4. 25th floor
5. Gaia
6. Visionaire
7. Kaleidoscope
8. Do you dream of me?
9. Planets
10. A pocket size sun
11. Gaia (Video Edit)
12. The ar (Radio Edit)
13. When you're in (Pink Floyd Cover Version)
14. Whatever that hurts (Video Edit)
15. The ar (Ind Mix)
16. Visionaire (Remixed Long Form Version)
17. Whatever that hurts (live)
18. The ar (live)
19. In a dream (live)
20. 25th floor (live)
21. Gaia (live)
22. Visionaire (live)
23. Kaleidoscope (live)
24. Do you dream of me? (live)
25. The sleeping beauty (live)
26. A pocket size sun (live)
27. Whatever that hurts (Video)
28. Gaia (Video)
29. The ar (Live Video)

Die Bloodchamber meint:

Was kann man zu dieser Scheibe eigentlich noch sagen? 1994 erschienen, markiert "Wildhoney" einen Meilenstein des Gothic Metal, der TIAMAT in jungen Jahren auf eine Stufe mit bspw. PARADISE LOST katapultierte und dem Genre neue - oder alte? - Impulse verlieh. Dass daran neben musikalischem Genius auch körperfremde Stimulanzien beteiligt waren, zeigt sich in allerlei psychedelischen Farbtupfern, die dem kraftvollen, von rauhem Gesang getragenen Material das Quäntchen Abgedrehtheit mitgeben, welches die Scheibe noch heute zu einer lohnenswerten Entdeckung macht.

Das dachten sich wohl auch Century Media, und so schnüren sie im Rahmen ihrer Re-Release-Reihe (u.a. auch SENTENCED) ein Paket zum Träumen: Die zwei Silberscheiben bieten neben dem remasterten Album sämtliche Tracks der "Gaia"-EP, einen Konzertmitschnitt aus Stockholm, sowie 3 Videoclips - das alles verpackt in einem edel aufgemachten Digibook mit Pergamentzwischenlegern und neuen Artworks von Originalzeichner Kristian Wahlin.
Die eigentlichen Songs haben bis heute nichts von ihrer Faszination verloren und vermögen im Zusammenspiel noch immer eine unwirklich-verzauberte Stimmung aufzubauen, die in ihrer verspielten Vielschichtigkeit an Alchimie erinnert. Das mit orientalischen Zitaten und rituellem Drumming aufwartende "Whatever That Hurts", der nahtlos anschließende Kathedralenrocker "The Ar", das faustische, zugleich kraftvoll und verhalten tönende "Visionaire" oder "Do You Dream Of Me?", die wunderbar einfache Ode an das zweifelnde Herz - hier werden in jedem Song Grenzen aufgelöst, ohne dabei das Gesamtwerk aus dem Blick zu verlieren. Unterstrichen wird diese Idee der Einheit durch nahtlose Überleitungen, die von Naturgeräuschen bis zur ambienten Souncollage ein weites Spektrum bekleiden und den Hörer unweigerlich in die versponnene Parallelwelt der Schweden ziehen.
Abgerundet wird das Paket durch die "Gaia"-EP, die nicht zuletzt mit einem gelungenen PINK FLOYD-Cover aufwartet (die ein wichtiger Einfluß für "Wildhoney" gewesen sein dürften), sowie durch einen Livemitschnitt aus dem Erscheinungsjahr, der klangtechnisch etwas aufgemöbelt wurde und nun durchaus überzeugen kann.

Solltet ihr "Wildhoney" bisher verpasst haben, heisst es spätestens jetzt zuschlagen - mehr Musik fürs Geld dürfte schwer zu finden sein. Eine in jeder Hinsicht würdige Wiederauflage, die dem zeitlosen Charakter der Scheibe gerecht wird und selbst für Besitzer des Originals interessant sein könnte.
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