Karelia - Usual Tragedy

Karelia - Usual Tragedy
Melodic Metal
erschienen am 23.02.2004 bei Drakkar Records
dauert 50:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Letter for an Angel
3. Torn Dress
4. Usual Tragedy
5. Deserter
6. Blind
7. Called Up
8. Daddy’s Grave
9. My Guilty Absence
10. Slave of Time

Die Bloodchamber meint:

Karelia ist eine französische Combo, welche mit „Usual Tragedy“ ein Konzeptalbum über einen Mann, der beide Weltkriege erleben „durfte“, geschrieben hat. Nach einem stimmungsvollem Intro geht’s auf in Song nummero uno, „Letter for an Angel“. Nachdem ein sehr schmalziger schwülstiger Sänger in opernhafter (wohlgemerkt, opernhafter) Art die ersten zwei Sätze total vernuschelt, setzt der übliche 4/4 Melodic-Metal Schlagzeug-Takt ein und Sänger Matthias Kleiber (welcher sich auch als Tenor im Opera Choir auf der CD verewigt hat; man sollte den Gebrauch von Opern-Begriffen auf Melodic-Metal-CDs verbieten!!)zeigt, dass man auch in Frankreich 08/15 Melodic Metal spielt. Au weia, jetzt gibts was auf die Eier! Hoher Gesang, geschrabbelte Gitarren, Keyboard, Chöre und Double-Bass Drummer, yeah, so etwas innovatives und einzigartiges hat die Welt ja noch nicht gesehen. Neu an dieser einzigartigen Art, den Metal zu zelebrieren, ist die Tatsache das Herr Kleiber die Wörter so etwas von vernuschelt, dass ich bei der Zeile „Letter for an Angel“ immer „Waiting for an echo“ verstehe. Bravo, ganz großes Kino! Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass ich schon so viele gleiche, nach dem selben Strickmuster gestrickte Melodic-Bands erlebt habe, aber hallo, wen interessiert das hier?! In den Zeiten, wo alle Deutschen sparen, weiß ich nicht was eine Plattenfirma dazu bewegen kann, für die Produktion einer solchen Scheibe Geld auszugeben. Kitschige „opernhafte“ Effekte, von Nightwish geklaute Stakkato-Chöre (singen auch Italienisch, deswegen wohl Opera-Choir!) und uninspirierter Einheitsbrei zerstören hier wirklich jeden Song und lassen das Gefühl aufkommen, dass einige Schuljungs gerne mal Rhapsody spielen wollten. Hätte ich es nicht erwähnt, würde ich an dieser Stelle noch einmal anmerken, dass Sänger Matthias Kleiber wie der wilde Watz Wörter verschluckt und ganze Sätze vernuschelt, aber hey, dass hatte ich ja schon. Ich könnte es noch mal wiederholen, dann würde ich auch der Art der CD gerecht werden – alles hat man schon einmal gehört, nichts ist neu oder vor allen Dingen besser eingespielt.
Die Produktion geht in Ordnung, ist aber Standart in dieser Metal-Branche

Fazit: Absoluter Schund, den die Welt nicht braucht. Da lohnt es sich eher, dem hiesigen Rentnerheim beim imitieren von Schlagersongs zuzuhören, die nuscheln garantiert genauso gut und haben wahrscheinlich die zwei Weltkriege wirklich miterlebt und somit viel mehr sinnvolles zu sagen, als auf USUAL TRAGEDY geschrieben steht. 1 Punkt, die Arschbombe des Monats!
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