Svartsot - Maledictus Eris

Svartsot - Maledictus Eris
Pagan Folk Metal
erschienen am 29.07.2011 bei Napalm Records
dauert 46:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Staden...
2. Gud Giv det varer Ved
3. Dødedansen
4. Farsoten Kom
5. Holdt ned af en Tjørn
6. Den Forgængelige Tro
7. Om Jeg Lever Kveg
8. Kunsten at Dø
9. Den Nidske Gud
10. Spigrene
11. ...Og Landet Ligger Så Øde Hen

Die Bloodchamber meint:

Nachdem „Mulmets Viser“ letztes Jahr bereits eine überdurchschnittliche Bewertung mit wohlwollender Tendenz nach oben aufgedrückt bekam, schicken sich SVARTSOT nun an, zum dritten Streich auszuholen. Aufgrund der Steigerung vom Debüt zu ihrer zweiten Scheibe geht man hier nicht ohne Erwartungen heran, konnte man in der Folk Metal-Szene doch durch seine frischen und Spaß machenden Melodien auf sich aufmerksam machen. Mit dem schicksalsträchtigen dritten Album erwartet den Hörer nun erstmals ein Konzeptalbum der Dänen rund um das Thema Pest.

Was sofort ins Auge sticht, sind die Spielzeiten der Lieder. Bis auf zwei Stücke und das Intro sind ausnahmslos alle Stücke um die viereinhalb Minuten lang. Dann darf mal wohl gespannt sein, inwieweit es hier Variation beim Tempo gibt.
Nach einem kurzen Intro geht es dann gleich mit einer sofort ins Ohr gehenden Leadmelodie im Midtempo los, der Stil SVARTSOTs ist sofort wiederzuerkennen, kennt man die vorherige Scheibe. Der Einstieg fällt demnach entsprechend leicht. Geht man ein bisschen weiter, merkt man allerdings unangenehm fix, dass das neue Material tatsächlich beinahe im Einheitstempo gehalten ist. Dazu kommt die fast komplett durchgehende Leadgitarre, die sich selbst durch ihre Allgegenwärtigkeit ihre Besonderheit nimmt und im Zusammenspiel mit der (leider immer noch nicht über die Planke gejagten!) Flöte dauerhaft die Melodie vorgibt.
Achtet man notgedrungen nicht mehr auf die Klampfe und das hölzerne Dudelinstrument, kann man sich unglücklicherweise auch am Gesang nicht festklammern – der ist im Gegensatz zum Vorgänger von „Maledictus Eris“ zu absolut jeder Zeit gleich und monoton, selbst die heldenhaften Choräle sucht man vergebens. Erst „Kunsten at dø“ aus dem letzten Drittel kann die von der dänischen Version FINNTROLLs verwursteten Elemente glaubhaft und unterhaltsam wiedergeben.
Nach und nach schleicht sich glatt die Vermutung ins Zerebral, ob SVARTSOT nicht schlicht und ergreifend ein und das selbe Lied leicht abgeändert zehn Mal aufgenommen haben. Anders kann ich mir diese Ideenlosigkeit und mangelnde Abwechslung von beinahe nur aus einer durchgehenden Melodie bestehenden Liedern nach dem Motto „Kennt man die ersten 30 Sekunden, kennt man das ganze Lied“ nicht erklären. Sogar das stark herausstechende und mit Klargesang versehene Akustik-Stück „Spigrene“ wird von A bis Z genau so durchgezogen, wie es begonnen hat.

Um es kurz zu machen: Ich bin enttäuscht. Nach so einer Verbesserung von Album Nr. 1 zu Album Nr. 2 waren die Erwartungen schlichtweg viel höher als so ein Einheitsbrei, der dem Hörer fast eine Dreiviertelstunde lang ein und das selbe vorsetzt. Da kann auch der wieder gelungene Sound nichts retten - oder wie mein ehemaliger Lateinlehrer „Maledictus Eris“ passenderweise nennen würde: „Male!“.
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