Black Metal ohne Grenzen


Interview mit Hellsaw
Black Metal aus Österreich - Graz
HELLSAW veröffentlichten vor kurzem ihr aktuelles Album "Cold". Grund genug, um den Jungs einige Details zur neuen Veröffentlichung und zur Band im allgmeinen zu entlocken.

Glückwünsche zu eurem neuen Album ! Worin seht ihr die Unterschiede des neuen Albums zu euren vorangegangenen Veröffentlichungen?


Das neue Material würde ich um es grob zu formulieren als abwechslungsreicher und ausgefeilter beschreiben. Wir haben auf „Cold“ diesmal mehr auf Details wert gelegt. Was im Grunde ein natürlicher Prozess war, da wir diesmal zu dritt die Songs geschrieben haben und nicht wie auf den letzten drei Alben ich alleine. Alleine dadurch ergaben sich schon mehr Ideen und die Freude zum Detail stieg.

Hat sich die Vision, die hinter der Musik von Hellsaw steht, über die Jahre hinweg verändert?

Auf keinen Fall. Welche Vision meinst du genau?

Was soll eure Musik verkörpern und ausstrahlen? Gibt es ein Ziel, welches ihr musikalisch erreichen wollt?

Das wichtigste ist, dass man Songs schreibt die einem selbst gefallen und einem auch persönlich bereichern. Ich schreibe die Songs aus der Seele. Es passiert so viel in meinem Leben, dass ich es mit Musik und besonders mit Black Metal am besten verarbeiten kann.
Es steckt einfach mein ganzes Herzblut in der Band!

Welche Intention führte zur Gründung von Hellsaw?

Svart und ich begannen im Jahre 1999 mit der Band „Sanguis“. Da ich mich in dieser Formation einfach nicht so entfalten konnte wie mir das lieb gewesen wäre habe ich dann mit Svart 2002 „Hellsaw“ ins Leben gerufen. Das funktioniert seither bestens!

Könntet ihr etwas näher auf die Texte des neuen Albums eingehen?

Textlich befasst sich das gesamte Werk, welch Wunder mit Kälte an sich. Wobei ich dabei nicht immer an die physische Kälte denke sondern mich mehr auf die Gefühlskälte, den Hass und die Ignoranz diverser Individuum beziehe. „Cold“ sollte ein Überbegriff für das gesamte textliche und musikalische Konzept sein.

Woraus zieht ihr die Inspiration zum Schreiben eurer Stücke?

Wir schreiben die Songs aus unserem Herzen. Die Umgebung und die spirituelle Stimmung ist ein großer Bestandteil um gute Hellsaw Songs zu schreiben. Sowohl in unserem Hellhouse als auch auf der Bühne erzeugen wir stets diese Stimmung oder halten sie aufrecht. Die Konzentration steigt und man gibt sich ganz der Musik hin. Das kann auf so manchen etwas eigen wirken, ist jedoch unsere Art Musik zu schreiben und zu präsentieren.

In wieweit inspiriert euch die Natur eurer Heimat zum Schreiben von Stücken? Schreibt ihr gemeinsam oder arbeitet jeder für sich einzelne Parts oder Stücke aus?

Sehr! Ich beobachte die Natur, halte mich viel in Wäldern auf und genieße unser unverwechselbares Bergpanorama.
Lieder entstehen auf unterschiedlichste Weise, das ist doch das Geniale am komponieren. Man lässt sich fallen und kreiert so Geschichte die dann auch noch vielen Menschen gefällt.

Gibt es andere Bands, die euch inspirieren?

Nein kann man schwer sagen, da jeder von uns Metal hört. Bewusst beeinflussen lassen wir uns sicher nicht.

Mit einigen Liedern verlasst ihr den eng gesteckten Rahmen des Black Metals etwas. Gerade die Black Metal Szene ist nicht gerade für ihre diesbezügliche Toleranz bekannt. Wie geht ihr mit dieser Haltung um? Interessiert euch solch eine Denkweise überhaupt?

Mit welchen Songs denn? Außerdem, Black Metal ist sehr weit dehnbar. Für den einen ist Mayhem Black Metal für den anderen fällt sogar noch Dimmu Borgir ins Muster. Black Metal ist dann Black Metal wenn man sich keine Grenzen setzt und dem Geist den nötigen Freiraum lässt. Basta!

Haha, ich hatte mit einer garstigen Antwort gerechnet…ich meinte Songs wie „Psycho Pastor“ oder „I Saw Hell“, die neben typischen Black Metal Zutaten auch genrefremde Elemente aufweisen. Ich verstehe schon, was du meinst. Dennoch musst du zugeben, dass gerade im Black Metal viele engstirnige Hörer vertreten sind. Kannst du dir erklären, warum das so ist?

Der Titel „I Saw Hell“ stand bevor der Song entstanden ist. Und wie muss ein Song der so betitelt ist klingen? Thrashig natürlich.
Beim „Psycho Pastor“ haben wir erstmals extreme „Hallsounds“ für die Leadgitarre verwendet. Das macht den Song aus und verleiht ihm die nötige „psycho“ Stimmung die für den Text notwendig war.
Auf dem Album sind 13 Tracks, wenn jedes Lied vom Charakter her gleich wäre, kannst du dir sicher sein, dass es im gesamten nicht so interessant ist wie es jetzt ist.
Das geht mir bei vielen BM Alben leider so, dass der nötige Pfiff fehlt.


Das Cover wirkt obgleich seiner fantasievollen Ausgestaltung etwas verwirrend und überladen. Wer hatte die Idee dazu?

Das Cover ist unserer Meinung nach überhaupt nicht überladen. Das Geheimnis darin ist wohl, dass man sich vom Cover blenden lässt, da es einen sehr „kalten“ Charakter hat. Textlich handelt das Album aber wie schon weiter oben erwähnt mehr über die psychische Kälte.
Wir hatten so ein ähnliches Konzept schon auf „Spiritual Twilight“. Auf „Cold“ ist das Cover erstmals in Farbe was dich vielleicht etwas blendet.

Wann haben wir hier in Deutschland das nächste Mal die Gelegenheit, euch live zu sehen?

Auf dem Party.San am Samstag und in Bayern auf dem Metal Invasions Festival. Vielleicht ergibt sich im Herbst/Winter 2009 noch eine Tour.

www.myspace.com/hellsawmusic
http://www.youtube.com/watch?v=zwfMhuOIv6g

Die letzen Worte gehören dir!

Reinhören!
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