Einen Moment schaffen, in dem man sich in seiner eigenen Musik verlieren kann...


Interview mit Der Weg Einer Freiheit
Black Metal aus Deutschland - Würzburg
Nachdem die Jungs von DER WEG EINER FREIHEIT es mit ihrem neusten Output „Unstille“ in unser Blutbad geschafft und gleich mal 8,5 Punkte von mir mit auf den Weg bekommen haben, war natürlich auch ein Interview Pflicht. Hierbei erklärte sich freundlicherweise der wohl als kompositorische Mastermind zu bezeichnende Nikita bereit, der Blutkammer in einem Mammut-Interview von fast vier Stunden Dauer Rede und Antwort zu stehen und gewährte so tiefe Einblicke in kreative Prozesse, Hintergründe zu „Unstille“ und die Bandzukunft.

Zu aller erst möchte ich mich für die Möglichkeit, dieses Interview im Zuge unseres Specials zu führen, bedanken und euch eingangs einmal fragen, wie bisher das Feedback zu eurer neuen und auch von mir gut bewerteten Scheibe aussieht. Gibt es vielleicht Reviews oder Meldungen von Seiten der Fans, die besonders herausstechen?


Danke auch noch mal für dein Review und das Interview! Über das bisherige Feedback können wir uns keineswegs beklagen, das war doch durchweg positiv. Uns ist aufgefallen, dass uns immer mehr Leute persönlich anschreiben und wir auch immer mehr Rückmeldung z.B. auf unserer Facebook-Seite erfahren. Bis jetzt gibt es zwar noch nicht allzu viele Reviews, aber natürlich haben uns z.B. Mille's lobende Worte zu unserem Album auf Spiegel Online sehr gefreut, was definitiv schon mal ein Höhepunkt war.

Gern geschehen, hehe. An die Geschichte mit Mille kann ich mich auch erinnern, wobei er glaube ich in einer Metal Hammer-Abfragung bekannter Musiker dazu, ob sie bestimmte Black Metal-Logos entziffern können, an eurem sogar verzweifelt war. Vielleicht habt ihr euch dadurch besonders bei ihm eingeprägt, hehe. Wo wir schon irgendwo beim Thema "Grafik" sind - hat das recht düstere Albumcover eine tiefere Bedeutung? Ich sehe dort einen Zweig in Form einer Algiz-Rune, die für das Leben steht. So etwas inmitten einer Ansammlung von Knochen, die normalerweise eher mit dem Tod in Verbindung gebracht werden, sofern der Zweig bewusst so platziert wurde? Der Albumtitel trägt ja ebenfalls einen in sich etwas widersprüchlichen Namen.

Das könnte sein, da habe ich auch mal so ein Video gesehen, hehe. Mit dem Albumcover liegst du gar nicht so falsch. Das Zeichen in der Mitte ist das wissenschaftliche/ meteorologische Zeichen für Unwetter mit Sandsturm. Das Symbol wurde gewählt, da Sandsturm, Donner und Blitz das übelste Lärmszenario aufbauen, passend zur Musik. Die verschiedenen Pflanzen im Gesteck symbolisieren gegliedertes Chaos, Misteln Efeu etc. Die Zähne stehen für das Morbide, den Tod verflochten in der Eigenästhetik der Gestaltung. Der Titel „Unstille“ beschreibt hauptsächlich den Wandel, die Veränderung – nicht nur was die heutige Welt angeht, sondern vor allem im Bezug auf den Menschen, der in ihr lebt. Das zentrale Thema des Albums, wie auch bei einigen unserer älteren Songs, ist der Mensch an sich. Das Älter werden, Entwicklungen, menschliche Beziehungen, Vergangenheit, Zukunft usw. Das Leben besteht aus Kontrasten und so wollten wir auch die Musik in Verbindung mit dem Cover aufbauen.

Niederwalzender Lärm, Chaos, Tod und Wandel, ganz primitiv zusammengefasst? Da wäre ich wohl weniger drauf gekommen. Wenn ich da direkt etwas in diese vier Begriffe in Verbindung miteinander hinein interpretieren sollte, würde mir vielleicht noch eine mit viel Getöse quasi im Chaos untergehende Welt (als Beispiel) einfallen, die letztendlich nach ihrem Ende Platz für etwas Neues schafft. Da kann man sicher eine Zeit dran knabbern, eine interessante Überlegung ist diese Brücke zwischen Cover und Musik allemal. Würdet ihr eure Musik somit auch weiterhin als normalen Black Metal bezeichnen, so viele philosophische und emotionale Aspekte, wie dort offensichtlich hereinspielen? Solche Thematiken, wie ihr sie aufgreift, kommen ja auch gerne mal in melancholischem oder Post Black Metal vor.

Ja schwieriges Thema... Das geht oft an die Grundsatzdiskussion heran, was denn nun Black Metal sein darf und was nicht bzw. welche Band sich so nennen darf und welche nicht. Musikalisch gesehen würde wohl niemand leugnen, dass es sich bei uns um Black Metal handelt. Es gab in der Vergangenheit ja in jeder Richtung neue Wellen, wie eben auch im Black Metal. Ich denke, dass sich mit dieser Fülle an neuen Bands, zu der wir natürlich auch gehören, zurzeit eine solche neue Welle anbahnt. Die Zeit steht bekanntlich nicht still und Musik entwickelt sich weiter, aber nicht selten wird diese Entwicklung im Black Metal als sehr negativ angesehen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Sich als Band selbst in eine Schublade zu stecken, macht für mich aber allgemein keinen Sinn, von daher überlasse ich das gerne anderen.

Das lassen wir mal so stehen, meine volle Zustimmung bei dem was du über die Voreingenommenheit und oft auch Ablehnung gegenüber Neuem meist von einem selbsternannten "elitären Kern" sagst, hast du jedenfalls. Was mir gerade zum Thema "Philosophie" erneut in den Sinn kommt, ist euer Bandname. Ihr wurdet sicher schon häufiger gefragt, was euer Bandname bedeutet und ich meine auch, dass ich diese Frage von euch beantwortet in irgendeinem Interview mal gelesen habe. Leider habe ich eure Antwort vergessen und auch, wo sie zu wohl zu finden war...

Ja, die Frage kommt natürlich nicht das erste Mal, hehe. Ich tue mich da aber immer ein bisschen schwer, da der Name etwas sehr persönliches ist und ich ihn mehr oder weniger einfach intuitiv gewählt habe. Ich sehe es als meine Freiheit, Musik zu schreiben, über die ich meine Person, alle meine Gedanken, Gefühle und Erinnerungen ausdrücken kann. Ich denke, der Name ist einfach eine logische Zusammenfassung, warum ich Musik mache und könnte für mich nicht passender ausfallen.

Dann hake ich mal direkt bei dem Persönlichen ein. Da mir die Texte leider nicht vorliegen, interessiert mich sehr, worüber sie auf „Unstille“ gehen und ob es, auch nach der Frage zum Cover und dem Namen, persönliche Hintergründe dort gibt. Wie kommt man zudem auf Titel wie „Lichtmensch“, „Unstille“ oder „Nachtsam“? Letztgenannter wird mir bei Microsoft Word gar rot als unbekannter Begriff unterstrichen, hehe.

Haha, naja mir geht es da natürlich nicht darum, ob es die Wörter wirklich gibt. Alle drei Titel, die du genannt hast, habe ich vorher auch noch nie gehört, aber ich finde, dass deren Bedeutung im Bezug auf die Musik und den Text den Nagel auf den Kopf trifft. Wie gesagt geht es vorwiegend um den Menschen an sich, meine persönlichen Ansichten der heutigen Welt, aber auch Vergangenes, Erinnerungen und bestimmte Gefühle, die ich mit unserer Musik verbinde und durch die Texte zum Ausdruck bringen will. "Zeichen" handelt von der Tatsache, dass es den Menschen nicht mehr allzu lange auf der Erde geben wird und er dagegen angehen sollte, "Zeichen" setzen sollte. Ein "Lichtmensch" beschreibt die Kehrseite eines Menschen, der sein gesamtes Leben nur auf dekadente, destruktive, „unmenschliche“ Weise geführt hat und sich dessen erst bewusst wird, wenn es zu spät ist – kurz vor dem Tod. Die leere Menschenhülle verkommt und es bleibt der Lichtmensch, man könnte auch sagen der ursprüngliche, reine Geist bzw. spirituell gesehen seine Seele, übrig. "Nachtsam" ist ein Instrumental, wie du ja auch in deinem Review geschrieben hast. "Zu Grunde" beschreibt die ewige, sinnlose Suche nach einer Antwort auf Fragen, auf die es nun mal keine Antwort gibt. Die beiden letzten Songs "Vergängnis" und "Zerfall" stammen aus der Feder unseres Sängers Tobias, weshalb ich hierzu momentan leider gar nicht viel mehr sagen kann.

Danke für die Erklärung, so erscheinen die Lieder beim Hören selbst ohne Kenntnis des Textes etwas nachvollziehbarer. Besonders bei "Lichtmensch" erscheint dieser recht abrupte Übergang zwischen musikalisch gesehen roher Gewalt und dramatischer Melodik recht logisch. In meinem Review schrieb ich, dass mich diese Übergänge an die Band ANAAL NATHRAKH erinnern, deren Lieder ebenfalls zumeist aus rasender Grindcore-Gewalt und im nächsten Moment Midtempo-Melodiereißern mit majestätisch-erhabenem Klargesang bestehen. Kennt ihr die Band und kann da eine Verbindung bestehen bei dem Lied? An Einflüssen meinte ich auch des weiteren, hin und wieder klassische Harmonie-Muster raushören zu können. Ist da was dran?

ANAAL NATHRAKH, klar, da flogen letzten Samstag sogar die letzten beiden Alben bei mir ins Haus. Wirklich super Band und ich kann den Vergleich (zumindest bei "Lichtmensch") auf jeden Fall nachvollziehen, da sie auch einen sehr kontrastreichen Stil fahren. Der Wechsel zwischen reinem Geballer und melodischen, epischen Riffs gefällt mir echt gut, das Gesamtbild passt einfach. Und mit den klassischen Einflüssen liegst du vollkommen richtig. Ich gebe viel auf ein logisch aufgebautes Arrangement, in dem es geordnet zugeht und nicht allzu viel durcheinander gespielt wird. Dann harmonieren die einzelnen Instrumente besser miteinander, es gibt eine klarerer Linie und insgesamt mehr Dampf. Das ist nicht nur im Metal so, sondern auch in allen anderen Sparten der Musik und nicht zuletzt waren es Bach und Co., die sich erstmals genau darüber Gedanken gemacht haben. Vieles heutzutage richtet sich immer noch nach klassischen Strukturen und Regeln.

Sehr gute Scheiben übrigens, die letzte hatte vor einem Jahr ebenfalls 8,5 Punkte von mir bekommen! Wo wir gerade jedenfalls noch bei einem Durchgehen aller Lieder waren – mit dem Song „Nachtsam“ habt ihr euch erstmals etwas Experimentelleres im Vergleich zu euren hochmelodischen Knüppelorgien einfallen lassen, die trotz der überdurchschnittlichen Güte nun doch eher mit konservativen Stilmitteln gefertigt wurden. Was hat euch dazu bewegt, auch mal solch ein atmosphärisches, ruhiges Instrumental zu schreiben, statt beispielsweise die wesentlich aktiveren „Aurora“ oder „Spätsommer“ auf eurem Debüt?

Puh, der Instrumental-Gedanke kam erst im Nachhinein, als der Song fertig war. Im Grunde hätte man auch noch einen Text darauf schreiben können, aber da ich allgemein ein Fan von Instrumentalen bin und auch auf dem neuen Album eines haben wollte, habe ich die anderen gefragt, ob man den Song auch so wie er ist lassen kann und alle haben zugestimmt. Der Song ist im Midtempo angesiedelt und hat nur einen verhältnismäßig langsamen Blast-Part, wenn man das so nennen mag. Vielleicht wirkt er dadurch auf dich nicht ganz so "aktiv" als "Spätsommer" oder "Aurora", auch wenn ich sagen würde, dass in diesem Song mehr passiert.

Mehr passieren tut dort auf jeden Fall als beispielsweise im doch recht monotonen, wenn auch wirksamen "Spätsommer", ich wollte eher auf die im Lied vorhandene Stimmung und die Geschwindigkeit bezug nehmen, du hast natürlich recht. Wenn ich schon das atmosphärische "Nachtsam" einbringe, muss ich anmerken, dass generell mit „Unstille“ euer Sound etwas offener und meinem Empfinden nach eben etwas experimenteller und atmosphärischer wurde. Paradebeispiel „Zeichen“, welches über zwölfeinhalb Minuten durch unzählige Wendungen, Strukturwechsel und Synthesizer besonders auf sich aufmerksam machen kann. Seht ihr das als unterbewusste und normale Weiterentwicklung, oder wolltet ihr bewusst euer Projekt in diese Richtung lenken?

Synthesizer?

Direkt zu Beginn von "Zeichen" meine ich, mit viel Phaser-Effekten versehene Choräle oder etwas Künstliches zu hören, nagel' mich nicht darauf fest, was genau.

Ah, das dachte ich mir. Ja, ich glaube das nehmen viele Leute als Synthesizer auf, ist es aber nicht, hehe. Auf dem ganzen Album gibt es nicht mehr als Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, stellenweise natürlich mit Effekten aufpoliert. Das Intro zu "Zeichen" besteht aus vier Gitarrenspuren mit einem langen Delay/Hall und die Höhen rausgedreht. Das macht das ganze sehr dumpf und choralartig. Und um nochmal auf die Instrumentale zurück zu kommen: ich denke "Spätsommer" und "Aurora" zeichnen sich vor allem durch die "schöne" Harmonik aus, die eine ganz bestimmte Atmosphäre erzeugt, während wir bei "Nachtsam" eher auf die Dynamik und den experimentellen Aspekt wert legen. Was, wie du angemerkt hast, auch auf dem restlichen Album der Fall ist. Wir haben versucht, die Extremen weiter auszuloten, d.h. grob gesagt den Gegensatz zu laut und leise bzw. ruhig und aggressiv weiter auszubauen. Damit wird die Musik vielschichtiger und tiefgründiger, wodurch man sich als Hörer wiederum besser damit identifizieren kann.

Daran hätte selbst ich als Musiker, der auch ständig in seinem Heimstudio sitzt, nun auch nicht gedacht, haha. Dass die kompositorischen Änderungen eure Musik vielfältiger, komplexer und tiefgründiger lassen werden, kann ich allerdings nur unterschreiben! Da war schon eine Abkehr von dem mehr oder minder durchgängig "lauten" Stil der beiden Vorgänger-Scheiben in Richtung dieser Dynamik, wie du sie gerade angesprochen hast, deutlich zu merken, wenn man genau hinhört. Bei diesem genauen Hinhören fielen mir dazumal auch einige deutliche Gemeinsamkeiten mit dem Debüt der Kollegen von ÄRA KRÂ auf, die den Sound betreffen. Hat sich da wer das Equipment geteilt? ;-)

Sehr feinfühliges Gehör. ;-) In der Tat wurden bei beiden Aufnahmen für die Gitarre der gleiche Amp, die gleiche Box und auch noch das gleiche Mikro benutzt.

Das bekommt man wohl automatisch mit, wenn man so viele Scheiben durchhört und ansonsten auch sehr viel mit Musik am Hut hat, hehe. Dann bewegen wir uns allmählich mal auf den Endspurt zu was die Fragen betrifft, habe dich ja nun schon lange genug an die Tastatur gefesselt, hehe. Eure Band ist mittlerweile ja nun schon in der gesamten deutschen Schwarzmetall-Szene, die bekanntermaßen eine der größten weltweit ist, bekannt. Kam dadurch eventuell schon das Thema „Labelwechsel“ zur Ansprache? Mit Viva Hate Records seid ihr ja nun nicht unbedingt bei der größten Plattenfirma und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass euer Bandname mit Sicherheit bereits das Interesse ungleich größerer Labels auf sich gezogen haben wird.

Ich habe mich schon immer gefragt, ob das mal jemand am Sound heraushört. Zur Labelfrage: Viva Hate Records ist nicht das größte Label, klar. Aber bisher war die Zusammenarbeit wirklich super und hat uns eine Menge gebracht. Trotzdem wird "Unstille" wahrscheinlich das letzte Album sein, das wir darüber veröffentlichen. Auch wenn es für den ein oder anderen vielleicht komisch klingt, Anfragen haben wir seit dem Deal mit Viva Hate Records keine einzige bekommen, aber wir sind gespannt was die nähere Zukunft so mit sich bringt.

Ehrt mich, anscheinend einer der ersten zu sein, die dies tun, haha. Tatsächlich nicht? Das wundert mich persönlich schon ein wenig, wenn ich mir überlege, wie allgegenwärtig mittlerweile Neuigkeiten von euch in der Fachpresse anzutreffen sind, besonders den Nachrichten über euren anstehenden Albumrelease kann man sich ja nirgendwo mehr entziehen, hehe. Um in dem Bereich dieses Themas zu bleiben – was sagt ihr zu eurem kometenhaften Aufstieg, der innerhalb von gerade einmal drei Jahren aus euch eine von der Fachpresse gefeierte „neue Speerspitze des deutschen Black Metals“ gemacht hat und wie habt ihr ihn erlebt? Ebenso die Stimmen vieler szeneinternen und ewig gestrigen Kritiker, die euch als Musterbeispiel für Hipster Black Metal nehmen, was wir anfangs kurz thematisch angeschnitten haben?

Naja, ich muss zugeben, dass wir mit unseren Kollegen, die sich bisher um die ganze Promotion gekümmert haben, echt Glück hatten und wir auch jetzt wieder eine sehr gute Agentur am Start haben, die sich mächtig für uns ins Zeug legt. Ich selbst kann sowas gar nicht wirklich beurteilen, wobei ich das ganze schon als positiv auffasse. Dass irgendwelche Stimmen von wegen "Hype, Hipster, Scheiße" aufkommen, ist ja mehr oder weniger von Anfang an klar gewesen. Damit müssen wir einfach leben, können wir aber eigentlich auch ganz gut. Auch wenn wir selbst mitten im Boot sitzen, betrachte ich die Band und alles Drumherum gerne auch von außen und schaue einfach zu, was so passiert.

Gute Arbeit leisten die Jungs auf jeden Fall, das muss man ihnen lassen! Kommen wir aber zu den letzten beiden Fragen. Was ist die Motivation, sozusagen das Feuer, dass euch dazu bringt, immer weiter Musik zu machen?

Für mich besteht die Motivation darin, einen Moment zu schaffen, in dem man sich in seiner eigenen Musik verlieren kann. Sei es, wenn man einen neu geschrieben Song zum ersten Mal anhört, ihn live spielt oder zum 100sten Mal auf Platte hört. Für mich ist dieser Moment höchst emotional und dieses Gefühl spornt mich an, weiter zu schreiben.

Schöne Antwort. Kenne das Gefühl, zumal ich derzeit auch wieder am Arbeiten einer nächsten Platte bin, die allmählich Gestalt annimmt. Kommen wir zur letzten Frage, die ich persönlich als besonders wichtig einstufe: Du warst ja bereits mit Tobias in mehreren Formationen aktiv, die sich allesamt nach sehr kurzer Zeit wieder aufgelöst haben. Würdest du sagen, dass es mit DWEF anders sein wird und ihr als Band uns noch lange erhalten bleiben werdet?

Ah, das freut mich! Unsere früheren Bands würde ich allesamt eher als Bands im traditionellerem Sinne ansehen. Heißt Jammen, Proben, zusammen Songs schreiben - was im Falle von DWEF eigentlich komplett anders ist. Wir proben so gut wie nie bzw. nur dann wenn Auftritte anstehen, zum Jammen ist dann meist keine Zeit und das Songwriting geht ausschließlich von mir aus. Wir sind mit dieser Arbeitsweise aber durchaus zufrieden und es funktioniert für uns wunderbar. Wie gesagt, das war bei unseren vorhergehenden Bands anders und die Zukunft der Band hing im Endeffekt an den einzelnen Mitgliedern. Da gab es größere Wohnortwechsel aber auch Interessenkonflikte, die man nicht mehr unter einen Hut bekommen konnte. Bei DWEF sehe ich diese Probleme nicht und daher auch keinen Grund, um unsere Zukunft zu bangen.

Freut mich zu hören, dann hoffe ich mal, dass man noch mit einigen weiteren Alben solcher Güteklasse, wie ihr sie bisher eingezimmert habt, rechnen kann! Das war es dann mit unserem Mammut-Interview, vielen Dank für deine Geduld und deine ausführlich beantworteten Fragen, das letzte Wort gehört dir!

Kein Problem, sehr gerne! Danke dir auch für dein Interesse und deine Zeit. Auch einen schönen Gruß an alle Leser und an das restliche Bloodchamber-Team. Wir sehen uns!
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