Der Weg Einer Freiheit - Der Weg Einer Freiheit

Der Weg Einer Freiheit - Der Weg Einer Freiheit
Black Metal
erschienen am 07.05.2010 bei Viva Hate Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ewigkeit
2. Spätsommer
3. Frei
4. Aurora
5. Zum Abschied
6. Welk
7. Neubeginn
8. Ruhe (Bonus Track)

Die Bloodchamber meint:

Oha, das ist aber mal ein Debüt auf sehr hohem Niveau. DER WEG EINER FREIHEIT kommen quasi aus dem Nichts (es sei denn, man kennt den Vorgänger FUCK YOUR SHADOW FROM BEHIND) und legen ein Album vor, das von Anfang bis Ende durch wirkliche Musikalität besticht.
Vergleichen kann man die Bayern mit keiner Band irgendwie. Sie haben absolut ihren eigenen Stil, auch wenn ab und an ein paar schwedische Häppchen a la DARK FUNERAL integriert werden.

Schon zu Beginn dieses Albums wird jedem klar: hier wird Melodie groß geschrieben! Und Geschwindigkeit; diese aber ohne in Chaos zu verfallen.
Der Melodiebogen spannt sich über die gesamte Spielzeit und das ist gut so. Keine Sekunde Langeweile, keine Minute Banalität. Die Drums (die übrigens nicht vom Computer kommen) sind klar, kraftvoll und absolut sauber gespielt. Ab und an erscheint dann eine Gitarrenwand, wie man es von DARK FUNERAL her kennt, um sofort wieder in eingängige Melodien zu wechseln. Der Gesang von T.J. ist zu jeder Zeit wütend. Er keift sich durch die knapp 50 Minuten, als gäbe es kein Morgen. Pausen gönnt er sich nur bei “Spätsommer” und “Aurora”, die reine Instrumentalstücke sind. Und es ist eigenartig: Es fällt kaum auf, dass dort niemand singt, so spannend sind die Songs aufgebaut. Und wenn ansonsten der Gesang etwas monoton klingt; bei dem Track “Frei” schafft es T.J. mit seiner Stimme, zusätzlich eine unheimliche Stimmung zu erzeugen.
Ein Meisterstück möchte ich schon fast “Zum Abschied” nennen. Was recht beschaulich mit leicht dissonanten Gitarrenläufen beginnt, entwickelt sich zu einer wahren Black Metal-Hymne. Die Melodien dieses Stücks sind eine wahre Meisterleistung. So viel Harmonie habe ich im Schwarzmetall selten erlebt. Dieser Song setzt sich im Kopf regelrecht fest. Die Wechsel der Tempi sind hier absolut stimmig eingesetzt und werden ständig von Gitarren begleitet, die schon fast träumerisch schön sind.
Während über die gesamte Spielzeit zumeist im Highspeed agiert wird, setzt sich “Welk” dann doch vom Rest etwas ab. Ein ruhiger Beginn, ein ruhiges Ende und mittendrin Parts der Depressionen; heavy und drückend. Spannend auch der “Neubeginn”, der hier anfangs schleppend mit sägenden Gitarren beginnt und über zehn Minuten mit interessanten Strukturen für noch mehr Abwechslung sorgt.

Das Debüt von DER WEG EINER FREIHEIT ist vollkommen gelungen und somit reiht sich die Band locker in die Elite der guten deutschen Bands mit ein. Wo bei manchen deutsche Lyrics doch etwas kitschig und dilettantisch wirken, klingen sie bei den Bayern absolut vollkommen. Wenn mich nun einer nach meinen Favoriten des deutschen Black Metals fragen würde, dann gesellen sich DER WEG EINER FREIHEIT neben GEIST(EIS), TODTGELICHTER, GRABNEBELFÜRSTEN und SILENT LEGES INTER ARMA locker dazu. Ein wirklich starkes Debüt, das die Neugier auf den Nachfolger immens macht.
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