Xandria - Ravenheart

Xandria - Ravenheart
Gothic Metal
erschienen in 2004 bei Drakkar Records
dauert 49:59 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ravenheart
2. The Lioness
3. Back To The River
4. Eversleeping
5. Fire Of Universe
6. Some Like It Cold
7. Answer
8. My Scarlet Name
9. Snow-White
10. Black Flame
11. Too Close To Breathe
12. Keep My Secret Well

Die Bloodchamber meint:

Natürlich könnte man XANDRIA vorwerfen, auf einem aktuellen Trend mitzuschwimmen. Natürlich könnte man im Zusammenhang mit "Ravenheart" jede Menge finnische, norwegische und holländische Vergleichsbands aufzählen. Und sicherlich könnte man der Band auch jede Menge Klischees anhängen. Aber in meinen Augen wäre das nicht nur einfallslos, sondern auch unfair. Denn "Ravenheart" ist eine der erfrischendsten Veröffentlichungen der letzten Zeit.
Bereits mit ihrem Debüt "Kill The Sun" konnte die Band jede Menge gute Resonanzen einheimsen, aber für "Ravenheart" konnte man sich in Sachen Detailreichtum und Abwechslung noch einmal gehörig steigern. Vor allem der vielseitigen Stimme der inzwischen rotgefärbten Frontfrau Lisa mit ihrer breitgefächerten Stimmkraft zwischen intensiven Tiefen und bezaubernden Höhen ist diese positive Entwicklung zu verdanken. Dank ihr bekommen die wunderschönen Melodien wie in "Back To The River" und "Too Close To Breathe" die besondere Würze, aber auch das unbekümmerte Songwriting trägt einen nicht unerheblichen Teil dazu bei. "Eversleeping" besipielsweise könnte genausogut für ein beliebiges aktuelles Pop-Sternchen geschrieben worden sein und erinnert in den Grundzügen an Kate Winslets "What If" -Ballade. Aber genau diese Kaltschnäuzigkeit und Losgelöstheit zeichnet "Ravenheart" aus.
Ohne Gedanken an Genregrenzen, Klischeevermeidung und eventuell zu erwartende Kritikerstimmen wird munter drauflos musiziert. Da kann es dann auch schonmal vorkommen, dass sich in "Fire Of Universe" mal ein klitzekleines Death-Riff einschleust oder in "My Scarlet Name" ein paar Western-Einflüsse reingeraten. Aber genau diese kleinen Überraschungen halten das Wasser am Kochen und bauen eine solide Verbindung zwischen populären Musiktrends und genrespezifischem Anspruch.
Einschalten, geniessen, treibenlassen und bloss nicht zuviel drüber nachdenken.
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