U.D.O. - Infected

U.D.O. - Infected
Heavy Metal
erschienen am 26.06.2009 bei AFM Records
dauert 24:16 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Infected
2. Body World
3. Systematic Madness
4. Planchet Soldat (Remix)
5. Poezd Po Rossii (Live)

Die Bloodchamber meint:

Am 21.08.2009 veröffentlicht die Band um Udo Dirkschneider ihr elftes Studioalbum und um den treuen Fans die Wartezeit etwas zu versüßen brachten sie schon im Vorfeld die EP „Infected“ in einer auf 2222 Stück limitierten Auflage in den Handel. Neben dem Titelsong, welcher auch auf dem Album „Dominator“ zu hören sein wird, gibt es zwei komplett neue Songs, sowie „Platchet Soldat“ und „Poezd Po Rossii“. Diese sind die russischen Varianten von „Cry Soldier Cry“ bzw. „Trainride in Russia“.

Am Anfang gibt es mit dem im mid-high Tempo gespielten „Infected“ auch gleich eine kleine Überraschung. Das Intro ist mit stark quietschenden Gitarren ungewohnt modern wenn nicht gar experimentell gehalten. Nach zirka zehn Sekunden kommt aber mit einem Dirkschneider'schen Urschrei das was man von U.D.O. gewohnt ist: Ein kompromissloses Schlagzeug, harte Gitarrenakkorde, ein schnell groovender Bass und ein Sänger, der seine Stimmbänder wohl gerade frisch abgeschmiergelt hat. Aufgelockert wird das ganze durch diverse Gitarrensoli die ebenfalls wieder etwas moderner anmuten und auch mal etwas von der typischen Heavy Metal Schiene abweichen. Das etwas modernere Klangbild findet man auch in den zwei folgenden Songs „Systematic Madness“ und „Bodyworld“ und auch die Intros sind ähnlich wie bei „Infected“. Man muss sich aber keine Sorgen darüber machen, ob sich U.D.O. mit einem Stilwechsel untreu geworden ist. Ich habe eher noch das Gefühl, dass sie neben den neuen Melodien noch etwas aggressiver spielen als bisher. Von „Systematic Madness“ bin ich persönlich nun etwas enttäuscht, da der Song fast nur aus einem monotonen Refrain besteht, was bei einem Liveauftritt vielleicht besonders viel Spaß macht, aber hier etwas anödet. Dafür kann mich „Bodyworld“ mit seinem teilweisen etwas harmonischeren, gar kindlichen Charakter (zum Beispiel bei 2:45) durchaus mehr begeistern weil es mal wirklich eine gute Abwechslung zur restlichen Songstruktur ist. Zum Schluss gibt es noch die zwei Klassiker „Platchet Soldat“ und einen Livemitschnitt „Poezda Po Rossii“. Über die Sinnigkeit der Übersetzung oder über die Aussprache kann ich leider nichts sagen, da ich des Russischen nicht mächtig bin. Was ich aber sagen kann ist, dass sich russisch gerade bei der schnellen Ballade „Platchet Soldat“ sehr gut macht und es sehr flüssig klingt. Solch eine träumerische Nummer würde man von U.D.O. eigentlich nicht erwarten, und vor allem nicht in so einer hohen Qualität.

Die EP zeigt also, dass man durchaus Elemente eines neuen Musikstils einbauen kann ohne seine bisherigen Wurzeln zu vergessen und dürfte deswegen sowohl den konservativen als auch den progressiv eingestellten Leuten gefallen. Ich bin jedenfalls froh mal eine kleinen musikalischen Fortschritt zu hören und male mir schon aus wie wohl das Album „Dominator“ klingen wird.
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