Lost World Order - Marauders

Lost World Order - Marauders
Thrash Metal
erschienen am 09.12.2009 als Eigenproduktion
dauert 42:49 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 21st Century Threat
2. Marauders
3. WW III
4. Cannibals
5. Welcome To The Slaughterhouse
6. Go to Hell
7. Vulture Society
8. Killing Spree

Die Bloodchamber meint:

Eine Band, die ihre Musik verschenkt! Zum einen gibt es “Marauders” als Gratis-Download und lediglich für Sammler kommt diese Scheibe als Gatefold-LP im Splattervinyl in limitierter Auflage auf den Markt. Warum? Nun, diese Musiker lieben ihre Musik und wollen, dass sie gehört wird. Der Zweck ist, möglichst viele Leute zu erreichen. An CDs liegt der Band absolut nichts. So der Flyer, der mir hier vorliegt. Die Jungs scheinen konsequent zu sein. Aber ist es ihre Musik auch? Denn Thrash Metal hat man in letzter Zeit oft gehört. Nicht immer war dieser überzeugend.

LOST WORLD ORDER sind aber nicht irgendeine Thrash-Kapelle. Bis 2008 hieß das Quartett noch SPECTRE DRAGON und das war ja schon kein unbekannter Name. Erwähnenswert ist noch, dass die Band u.a. aus GEIST (oder jetzt EIS)-Mitgliedern besteht. Qualität müsste hier eigentlich garantiert sein.

Die Jungs scheißen auf den neumodischen Thrash-Kram und trauern auch nicht den alten Helden der späten 80er/frühen 90er nach. Die Bielefelder leben in der Gegenwart und das auch musikalisch. Hier wird sich sämtlichen Tempi bedient, die Riffs sind teilweise schön dreckig, das Drumming kraftvoll und der Gesang verständlich und trotzdem aggressiv. Mehrstimmige Refrains, wie es im amerikanischen Thrash üblich war, hört man hier ab und zu und das macht die Stimmung noch kraftvoller und überzeugend.
Textlich orientieren sich LOST WORLD ORDER sehr politisch bzw. sozialkritisch (deshalb auch der Namenswechsel). Hier wird von Kannibalen, Krankheiten durch atomare Strahlung oder dem dritten Weltkrieg gesungen und dazu passt die Musik absolut.
Der Thrash des Quartetts ist richtig schön ausgeklügelt. Beinhaltet geile Soli, wuchtiges Drumming mit feinen Breaks, wummernde Basslines und vor allem ein durchgehend fettes Riffing, das von Shouter Matty kraftvoll begleitet wird. Ja manchmal wirkt er richtig melodisch, so wie im Nackenbrecher “Cannibals” oder beim melancholisch beginnenden “Killing Spree”.
LOST WORLD ORDER schaffen es, in jedem Song spannend zu bleiben und mitzureißen, so energisch ist die Band zu jeder Sekunde. Hier wirkt nichts, wie gewollt und nicht gekonnt. Eine gute dreiviertel Stunde geiler Thrash Metal, die jedem Thrasher gefallen wird. Es sei denn, er steht auf Grütze, wie z.B. BULLET FOR MY VALENTINE.

Die Produktion tut ihr Übriges. Richtig schön fett produziert kommt hier jedes Instrument sehr gut zur Geltung.
Ich bin gespannt, wenn ich die Jungs beim Barther Metal Open Air 2010 live sehen kann, was sie auf der Bühne so abziehen.
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