Helfahrt - Drifa

Helfahrt - Drifa
Black Pagan Metal
erschienen am 30.04.2010 bei Trollzorn
dauert 52:21 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wind
2. Drudnhax
3. Wenn Kälte wärmt
4. Abschied (Instrumental)
5. Drifa & Snior
6. Der Zeit entstellt
7. Auf dem Strome
8. Zu Asche
9. Staub (Instrumental)

Die Bloodchamber meint:

„Da ist mir doch einer durch die Lappen gegangen.“, sprach die ältere Dame im Baggersee stehend. Ähnlich gelagert liegt der Fall bei mir mit dem letzten Album von HELFAHRT (ihr dürft gerne grübeln, wie Engländer diesen Namen wohl aussprechen würden). War ich anfangs noch überrascht von der enormen Entwicklung der Band, komme ich beim Lesen des Reviews zu „Wiedergang“ ins Grübeln, ob der Schritt den wirklich so enorm groß ist.

Auch wenn es wohl kleinere Unterschiede im Sinne von Verbesserungen gibt, kommt man nicht umhin, direkt und ohne Umschweife erneut die Klasse von „Drifa“ anzuerkennen. HELFAHRT haben sich wohl noch ein weiteres Stück vom Begriff Pagan entfernt, ohne seinen Geist zu vernachlässigen. Soll heißen, dass man mehr denn je der Musik den Stempel „Black Metal“ aufdrücken kann. Die wenigen heidnischen Momente beschränken sich auf einzelne Stimmungen und Gefühle, die beim Hören immer wieder zu Tage treten. Dazu benötigen die Musiker allerdings keine quietschfröhlichen Melodien oder die so genannten mittelalterlichen Instrumente. Nein, nur in Ausnahmefällen greifen sie auf ein Keyboard zurück und sonstige Ausreißer aus der klassischen Instrumentierung habe ich nicht vernommen. Der Grundrhythmus ist oftmals rockig angehaucht, was unter Umständen einige Leser abschrecken könnte, jedoch spielen HELFAHRT häufig mit dem Tempo und verleihen „Drifa“ dadurch eine gewisse Tiefe. Wichtiges Merkmal, um den Begriff Markenzeichen nicht zu strapazieren, war und ist der präsente Bass, der durch Max' (seines Zeichens Gründer der Band) auffälliges Spiel die Lieder nicht wie sonst üblich unterstützt, sondern prägt und voran bringt.

Dass man in diesem Genre sehr gute Alben veröffentlichen kann, ohne stets und ständig auf ausgetretenen Pfaden zu wandern und Klischees zu bedienen, als wären sie der Trostpreis an der Kirmes-Losbude, diesen Beweis treten die Deutschen 2010 an. Auch nach vielen Wochen intensiven Hörens zeigen sich keinerlei Abnutzungserscheinungen.
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