Volbeat - Beyond Hell / Above Heaven (Boxset)

Volbeat - Beyond Hell / Above Heaven (Boxset)
Metal / Rock
erschienen am 10.09.2010 bei Vertigo Records
dauert 50:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The mirror and the reaper
2. Heaven nor hell
3. Who they are
4. Fallen
5. A better believer
6. 7 Shots
7. A new day
8. 16 Dollars
9. A warrior's call
10. Magic zone
11. Evelyn
12. Being 1
13. Thanks

Die Bloodchamber meint:

Alles neu im Jahr 2010: VOLBEAT kommen mit ihrer neuen Platte „Beyond hell / above heaven“ um die Ecke und sind vom kleinen Mascot Records zum Branchenriesen Universal Music Group gewechselt, wo sie eines der vielen Pferde im Stall neben SHERYL CROW, TOM JONES, ENRIQUE INGLESIAS, HOWARD CARPENDALE und TOKIO HOTEL sind. Michael Poulsen kommt jetzt mit Doppelnamen als Michael Schøn Poulsen daher, eine Hochzeit macht es möglich, und zwei Songs des Albums gab es schon einige Zeit vorher zum kostenlosen Download oder als Single.

VOLBEAT bleiben sich aber auch auf Album Nummer 4 treu und so langsam müssen sie aufpassen, dass sie sich nicht abnutzen und dadurch die Fans der ersten Stunde verlieren. Trotzdem gibt es weiterhin Elvis Metal auf die Ohren, wo die harten Gitarrenriffs auch ruhig mal mit einer Mundharmonika, einem Kontrabass oder einem Banjo kombiniert werden dürfen.

Ohne Experimente beginnt „Beyond hell / Above heaven“ mit „The mirror and the ripper“, einer der beiden Songs, die die „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ Geschichte abschließen, der zwar nicht sonderlich spektakulär wirkt, sich dann aber immer tiefer ins Ohr bohrt.
Ein sehr einprägsames Gitarrenriff eröffnet „Heaven nor hell“ und der wiederum sehr typische VOLBEAT Song mit abwechselnd schnellen und langsamen Passagen mit zu einem der Highlights der Scheibe durch den Einsatz einer Mundharmonika.
„Who they are“ könnte bis zum Einsetzen des klaren Gesangs auch von METALLICA stammen und beschäftigt sich wie der Vorgänger wieder mit der Engel / Teufel Thematik.
Michaels verstorbenem Vater ist „Fallen“ gewidmet, die erste Single, die schon von dem Musikvideo dazu und den Mittschnitten von Rock am Ring bekannt sein sollte. Darauf schließt „A better believer“ an, wieder ein typischer VOLBEAT Song mit kräftigem Schlagzeug und allen anderen Markenzeichen der Band.
Ein Banjo eröffnet „7 Shots“, den zweiten Song auf dem Album zur „Guitar Gangsters & Cadillac Blood“ Geschichte. Gastgesang gibt es von KREATORS Mille Petrozza und Michael Denner von MERCYFUL FATE / KING DIAMOND und FORCE OF EVIL spielt die Leadgitarre. Reichlich unspektakulär und bildet mit „A new day“ den qualitativ etwas abfallenden Mittelteil des Albums.
Eine Rockabilly Hymne ist „16 Dollars“ durch den Einsatz des Kontrabasses, Michael versucht stimmlich aus dem VOLBEAT Gefängniss auszubrechen, verfällt aber immer wieder zurück in das alte Schema.
Dem dänischen Boxweltmeister Mikkel Kessler ist „A Warrior's Call“ gewidmet, den Song gab es schon vor ein paar Monaten zum kostenlosen Download auf der VOLBEAT Homepage und wird durch seine „Fight, Fight“ Shouts garantiert zu einer der neuen Hymnen für die Tour.
„Magic Zone“ und „Being I“ widmet Michael als Liebeslieder seiner Frau Lina und sind somit beide auch etwas ruhiger ausgefallen, „Being 1“ dürfte durch seinen kurzen „Ohoho-Chor“ prädestiniert dafür sein live umgesetzt zu werden. Überraschenderweise steht zwischen den beiden Songs „Evelyn“ mit Barney Greenway von NAPALM DEATH am Mikro. Im Gegensatz zu Mille darf dieser richtig lange und viel singen und teilt sich zur Hälfte den Gesang mit Michael. Gesang? Nein, Barney schreit wie bei NAPALM DEATH unterlegt vom härtesten VOLBEAT Song der vier Alben. Ich hab den Text so verstanden, dass der Erzähler sich mit Engel und Teufel auf seiner Schulter unterhält und dann entweder als Barney oder Michael spricht. Dieser Wechsel funktioniert wunderbar, andere Bands verpflichten eine Gothen-Trällerelse für das Wechselspiel, VOLBEAT Barney. Das leider viel zu kurze Highlight des Albums.
Zum Abschluss gibt es mit „Thanks“ noch einen Dank an die Fans, Ohoho-Parts und in die Hände klatschen werden für Liveatmosphäre sorgen.

Auch wenn das Review vielleicht etwas negativ rüberkommt und etwas Gemeckere an „Beyond hell / Above heaven“ enthält, so ist VOLBEAT Mal wieder ein Meisterstück gelungen. Allerdings ist das Album im Vergleich zu den drei Vorgängern berechenbar geworden. Das waren Nummer zwei und drei auch, aber nicht so stark. Trotzdem ist das Niveau der Dänen meilenweit höher als das der Konkurrenz, wenn es denn die überhaupt gibt. Meines Erachtens ist VOLBEAT eine der wenigen Bands im Metalsektor, die sich ihre eigene Nische geschaffen hat und (bisher noch) nicht kopiert worden ist.

„Beyond hell / Above heaven“ gibt es übrigens in fünf Versionen: Als Standard-CD, CD + DVD, als Download, als Doppel-LP mit Download-Code und als CD-Boxset mit DVD und T-Shirt. Jede der CD-Versionen beeinhaltet einen Zugang zu einer „interactiveaudio bonus area“, in der man Angaben zu sich machen darf und dafür als Belohnung vier verschiedene Wallpapers herunterladen kann. Das ebenfalls vorhandene Video zu „Fallen“ gibt es auch auf der normalen Homepage und demnächst soll es noch ein Videointerview mit Thomas und Anders geben. Exklusivität sieht anders aus.

Die DVD enthält einen 33-minütigen Mitschnitt des Auftritts im 013 in Tilburg in den Niederlanden vom 24. Februar diesen Jahres. Drei Monate zuvor war Michael beim Auftritt dort ohnmächtig zusammengebrochen und musste von vier Roadies von der Bühne getragen werden. Zum Nachholgig lässt er sich daraufhin wieder von den Roadies an dieselbe Stelle legen. Die sieben Songs gibt es in super Bild- und Tonqualität, eine lohnende Investition.
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