Master - The Human Machine

Master - The Human Machine
Death Metal
erschienen am 23.04.2010 bei Pulverised Records
dauert 45:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Human Machine
2. It’s What Your Country Can Do for You
3. Twisted Truth
4. True Color
5. Suppress Free Thinking
6. A Replica of Invention
7. Faceless Victims Expelled
8. Worship the Sun
9. The Lack of Space
10. Impale to Kill

Die Bloodchamber meint:

Da sind sie nun wieder, die Meister höchstselbst. MASTER rollen nun schon seit vielen Jahren vom Osten her über uns hinweg und man kann nicht wirklich sagen, die Änderung des Wohnorts hätte viel am Sound geändert. Und so kommt man nicht umhin, auch an „The Human Machine“ wie an ein altes Brett der 80er ranzugehen.

Der titelgebende Opener ist schon das erste Highlight des Albums, der Groove ist unnachahmlich gut. Auch die nächsten Songs wissen zu gefallen und zeugen von der Verbundenheit mit der alten Schule – Kompromisse sucht man hier vergebens. Aufgrund der sich einschleichenden Eintönigkeit nimmt die Qualität des Albums im letzten Drittel leider etwas ab. Eventuell werfen die Kracher „The Human Machine“, „Twisted Truth“ oder „True Color“ ja einen zu großen Schatten. Trotzdem kann sich das Zeug hören lassen! Kurze eingestreute Soli und mörderische Hooklines sorgen für viel Spaß und Abwechslung, das Gekeife vom Kopf der Band könnte kaum fieser sein.
Im Vergleich zum Vorgänger „Slaves To Society“ (ganz zu Schweigen von „Four More Years Of Terror“!) gefällt mir hier auch das Cover Artwork wieder, der Comic-Stil stößt bei mir auf mehr Gegenliebe. Herr Speckmann zählt für mich im Übrigen zu den wenigen Textern im Death Metal Bereich, die gesellschafts- und zivilisationskritische Themen in ihren Lyrics gut verarbeiten und ob ihrer Qualität nicht, wie normalerweise von mir üblich, belächelt oder überhaupt nicht beachtet werden. Was ich bisher zu Gesicht bekommen habe, ist hochaktuell und gibt zu denken.
Der Produktion möchte ich gar nicht viele Worte widmen; sie wurde von der Band selbst übernommen und drückt einem die Songs staubtrocken in die Magengrube. Und das ist mehr, als ich verlange.

Bleibt natürlich noch einzuschätzen, wie viele Punkte man für ein Album hergibt, das an die Klassiker der Band nicht ganz herankommt, aber trotzdem ganz gut ist. Nun, andere legen die Messlatte hoch und spazieren dann einfach darunter durch – bei MASTER weiß man, was man kriegt und dass sie ihrer eigenen Standards gerecht werden.
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