Angelus Apatrida - Clockwork

Angelus Apatrida - Clockwork
Thrash Metal
erschienen am 18.06.2010 bei Century Media
dauert 51:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Manhattan Project
2. Blast Off
3. Of Men And Tyrants
4. Clockwork
5. Devil Take The Hindmost
6. The Misanthropist
7. Legally Brainwashed
8. Get Out Of My Way
9. My Insanity
10. One Side One War
11. Into The Storm
12. National Disgrace
13. Be Quick Or Be Dead (Iron Maiden Cover)

Die Bloodchamber meint:

Während die Thrash-Flutwelle monatlich neue, teilweise scheinbar aus dem Stehgreif zusammengeschusterte und daher nicht immer überragende Bands an die Hörerufer spült, öffnet sie im Vorbeirauschen auch neue Schleusen für länger aktive Gruppen, die vorher quasi im Undergroundsumpf ihrer Heimat feststeckten. Und wenn diese nicht zu den unter recht genauer Beobachtung stehenden Ländern und Regionen gehört, – zu nennen sind hier in erster Linie die USA, Deutschland, Brasilien und Skandinavien – ist der Weg oft wesentlich weiter, als die Füße tragen, mag der Wille auch noch so groß sein.

Das ist für die seit 2000 bestehenden ANGELUS APATRIDA wie auch für die Hörer ein Glücksfall, denn nachdem die ersten Alben außerhalb der spanischen Bandheimat wenig geleuchtet haben, darf und wird „Clockwork“ dank Century Media überall die Birnen in Bewegung bringen. Von der ersten Post-Intro Sekunde bis zum letzten Riff gibt es ohne Gnade auf die Mappe, dass es eine wahre Freude ist.

Als musikalische Ausgangspunkte für die vaterlandslosen Engel sind am ehesten wohl TESTAMENT, EXODUS und MEGADETH zu nennen. Das Tempo ist rasant, wird aber immer wieder geschickt gedrosselt, um den Hörer nicht zu sehr zu überfahren, was spätestens mittelfristig langweilen könnte. Getragen wird es von einem Füllhorn an präzise den Rumsitznerv zerschneidenden Riffs, angetrieben von einem, in meinen Ohren nicht sonderlich spektakulären, aber jederzeit wuchtigen, druckvollen Schlagwerk und angeheizt von einer richtig guten Sangesleistung, die erfreulicherweise wesentlich akzentfreier als bei den anderen, aktuell senkrechtstartenden Exoten – den Griechen SUICIDAL ANGELS – klingt.

„Clockwork“ macht einfach richtig Laune. So kann man es locker verschmerzen, dass es nicht einen einzelnen herausragenden Titel auf dem Album gibt, weil jedes Lied ein Killer auf sehr hohem Niveau ist, und auch MAIDENs „Be Quick Or Be Dead“ selten mit solcher Verve geschmettert wurde wie von ANGELUS APATRIDA.
Wer seinen Thrash energisch, schnell, knackig auf den Punkt und mit Melodie mag, kommt in diesem Sommer kaum an ANGELUS APATRIDA vorbei. So wird’s gemacht!
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