Arranged Chaos - As Time Goes By...

Arranged Chaos - As Time Goes By...
Death Metal / Hardcore
erschienen im Mai 2010 bei Apollon Records
dauert 35:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Depending On A Change
3. As Time Goes By...
4. Interlude
5. Denying Anger
6. Rigor Mortis
7. Silent Momentis
8. Unexpressed Truth
9. War Of Suicide
10. Own Decision
11. The Final Cut

Die Bloodchamber meint:

Mach's noch einmal, Sam! Ob „As Time Goes By...“, das erste Label-Release dieser jungen Leipziger Krachmaten jemals einen solchen Klassikerstatus erreichen wird wie die gleichnamige berühmte Casablanca-Schmonzette, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Fest steht aber, dass sich seit dem letzten Output „Unleashed“ aus dem Jahre 2008 im Hause ARRANGED CHAOS einiges getan hat. Inzwischen hat die Band bei dem niederländischen Label Appollon Records ein Zuhause gefunden und konnte durch zahlreiche Liveauftritte, u.a. beim diesjährigen In-Flammen-Open-Air in Torgau, und erfolgreichen Teilnahmen an mehreren Bandcontests ihren Bekanntheitsgrad weiter steigern. Nach eingesacktem Deal ließ man sich auch nicht lange lumpen und zimmerte dieses Album in den Kasten, das seit Mai im Handel erhältlich ist.

Ob die Jungs nun ein Faible für Filmklassiker haben, weiß man nicht genau. Ein wenig Filmmusik-Flair verbreitet das theatralische Intro, das zwar dem Rest des musikalischen Innenlebens nicht so ganz zu Gesicht stehen will, aber von der Experimentierfreude der Band zeugt. Bekam man mit „Unleashed“ noch fast lupenreinen Metalcore auf die Ohren, wird auf „As Time Goes By...“ größtenteils modischer Deathcore zelebriert. Das Quintett wütet dabei gründlich in der Zitatenkiste und gibt jedem Genre-Trademark die Chance, sich klanglich auszubreiten.

So reihen sich grindige Blastbeat- und Uptempo-Parts an saftige Breakdowns, nach denen man die Uhr stellen kann, die sich in punkto Durchschlagskraft aber kaum hinter den Vorbildern verstecken müssen. Das vokalistische Dreigespann Kreisch-Grunt-Squeal springt einem auch hier entgegen, wird dafür jedoch mit Bravour ausgeführt. ARRANGED CHAOS geben sich jedoch nicht ausschließlich mit Brutalität zufrieden, sondern üben sich auch an Gitarrenmelodien , wie man sie aus dem Melodic Death kennt, atmosphärischen Keyboardeinlagen und ebenfalls genretypischen Frickeleinlagen. Mit einigen cleanen Gesangsparts und Crewvocals wechseln sie ab und zu zum Metalcore-Baukasten. Leider sind diese Parts nicht hundertprozentig gelungen.

„As Time Goes By...“ ist ein kleines Metal/Deathcore-Deja-Vu. Hier gibt es nichts, was man nicht irgendwo schon einmal gehört hat. Zwar versucht man (erfolgreich) mit zahlreichen Zutaten Abwechslung ins Spiel zu bringen, das Gesamtwerk wirkt aber noch etwas unentschlossen und hat oft einen sauer aufstoßenden Plagiat-Charakter. Für eine derart junge Band ist der musikalische/instrumentale Output aber mehr als ordentlich. Außerdem hat man auch noch viel Zeit, sich zu entwickeln. Anhand der jetzigen Fähigkeiten zeigt sich jede Menge Potential, dass sich mit Sicherheit noch eigenständiger entfalten wird.
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