XIV Dark Centuries - Gizit Dar Faida

XIV Dark Centuries - Gizit Dar Faida
Pagan Metal
erschienen am 28.10.2011 bei Einheit Produktionen
dauert 46:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Westwärts
2. Zeit der Rache
3. Schlachtgesang
4. Donars Söhne
5. Hinauf zum gold'nen Tor
6. Eichenhain
7. Brennen soll das alte Leiden
8. Eine Wanderung
9. Runenraunen - Eine Wanderung II
10. Surtur erwacht
11. Ausklang

Die Bloodchamber meint:

Bereits seit langer Zeit verfolge ich den musikalischen Werdegang von XIV DARK CENTURIES, die sich schon vor Ewigkeiten in meine Wiedergabelisten und, wichtiger, in mein Plattenregal spielen konnten. Spätestens mit „Skithingi“ und der Scheibe einhergehenden Konzerten in rauen Mengen haben es die Thüringer dazumal geschafft, sich in die obersten Riegen des deutschen Heidenstahls zu spielen. Umso härter ist es, dass sich der gemeine Fan ganze fünf Jahre auf den Nachfolger zu jenem Meisterstück gedulden musste. Nach so einer langen Zeit sollte das Endergebnis allerdings schon entsprechend ausfallen, sollte man hoffen.

Das epochale Intro mit Namen „Westwärts“, welches sich mit seinem Namen an die Intros früherer Veröffentlichungen („Südwärts“ auf „Skithingi“ und „Nordwärts“ auf „...Den Ahnen zum Grusse...“) anlehnt, heizt die Stimmung bereits mächtig auf, bis „Zeit der Rache“ loslegt. Zuerst bemerkbar macht sich allerdings der im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen ungeschliffenere, leicht an eine Demo erinnernde Sound, was anfangs irritiert. Relativ fix mit dem Ton anfreunden ist dennoch ohne Probleme möglich.
Doch auch die Musik weicht teils von älterem Material ab. Einerseits orientiert man sich ein wenig an dem Debütalbum, was viele sicher begrüßen werden, andererseits lässt man die Elemente der letzten Scheibe vollkommen hinten herunterfallen. So setzen die sympathischen Thüringer zwar nach wie vor auf Leadmelodien der heidnischen Sorte, viel Uptempo-Riffing mit den gewohnt rasenden Attacken auf der Doppelfußmaschine und Tempowechsel am laufenden Band, etwas ist aber anders. Wie man vielleicht weiß, kennen sich viele der thüringischen Pagan-Bands untereinander und helfen auch gerne mal bei der befreundeten Band aus, häufiger zu beobachten bei MENHIR, ODROERIR, XIV DARK CENTURIES. Jene Einflüsse aus ODROERIR scheinen sich nun auch in „Gizit Dar Faida“ niederzuschlagen, erinnern Teile von „Donars Söhne“ oder „Hinauf zum gold’nen Tor“ doch stark an die genannten Herren. Auch die stärksten Lieder der Scheibe, sprich „Zeit der Rache“ und das absolut großartige „Brennen soll das alte Leiden“, wissen zwar vollkommen zu überzeugen, erinnern in ihren besten Momenten ironischerweise aber an die Pagan-Heroen von GERNOTSHAGEN. Glücklicherweise sagen mir jene Herren allerdings bestens zu, wodurch die genannten Songs auf viel Wohlgefallen stoßen. „Eine Wanderung“ erinnert dann sogar hier und da an MITHOTYN.

Insgesamt jedoch scheinen XIV DARK CENTURIES ihre Art und Weise, Lieder zu strukturieren, von Grund auf überarbeitet zu haben. Anstatt dem Hörer dauerhaft hyperaktiv rasende Leadmelodie-Gewitter um die Ohren zu dreschen, geht es die Truppe auf „Gizit Dar Faida“ von A bis Z ruhiger und heimatverbunden klingender an, auch wenn natürlich die anfangs genannten schnellen Parts keineswegs fehlen! Orientiert man sich an „Skithingi“, werden einen die ersten Hördurchgänge höchstwahrscheinlich wundern und einem Fragezeichen über den Kopf zaubern, hat man sich aber erst einmal eingehört, findet man schnell zu des Pudels Kern, wie Kollege Faust es ausdrücken würde. Ob die Parallelen zu anderen Thüringer Bands stören? Keineswegs! Im Gegenteil, die neuen Einflüsse bringen vielmehr etwas angenehme Frische in die Kompositionen der Heiden!

Einzig völlig unverständlich ist bloß, wieso als Albumcover zu „Gizit Dar Faida“ das Front-Motiv eines seit mehreren Jahren erhältlichen T-Shirts der Band gewählt wurde?!

NACHTRAG: Rüd von XIV DARK CENTURIES konnte in einer Mail meine im letzten Absatz erklärte Verwunderung über das Cover schmälern - das Cover stand bereits zu Zeiten des vor rund drei Jahren erschienenen T-Shirts mit selbem Motiv fest, bloß dauerte die Produktion des Albums nun wie erwähnt sehr lange und es wäre zu schade um das Cover gewesen. Erklärung akzeptiert!
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