Sinister - The Carnage Ending

Sinister - The Carnage Ending
Death Metal
erschienen am 28.09.2012 bei Massacre Records
dauert 48:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Gates Of Bloodshed [Intro]
2. Unheavenly Domain
3. Transylvania (City Of The Damned)
4. My Casual Enemy
5. Crown Of Thorns
6. The Carnage Ending
7. Oath Of Rebirth
8. Regarding The Imagery
9. Blood Ecstacy
10. Defamatory Content
11. The Final Destroyer

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Bands, deren Debüt verehrt man, danach aber ist dann das Interesse an weiteren Veröffentlichungen verschwunden. So geschehen bei mir mit SINISTERs „Cross The Styx“-Erstling, der damals in Dauerrotation die Lautsprecher abnutzte. Das war nun vor etwa 20 Jahren, seitdem ging jedes neue SINISTER-Album komplett an mir vorbei. Bis ein Album mit verdammt coolem Coverartwork und bekanntem Logo auf meinem Bildschirm auftauchte. „This Carnage Ending“ weckte meine Aufmerksamkeit und musste gehört werden!

Wer kennt nicht die Situation? Man trifft nach 20 Jahren seine Jugendliebe beim Einkaufen und verliebt sich erneut in sie. Außer der Tatsache, dass man nun älter ist (Frauen oftmals auch faltiger, Männer dagegen besser), ist aber trotzdem alles noch so ziemlich gleich geblieben. So auch bei SINISTER. Immer noch schallt dem Hörer Frühneunziger-Death Metal amerikanischer Prägung entgegen, der von halbtechnischen Zermalm-Riffs und Chris Barnes-mäßiger Stimme angetrieben wird.

Qualitativ besonders hervorzuheben ist der hammermäßige Titelsong, der es am ehesten mit dem Debüt-Überhit „Doomed“ aufnehmen kann. Der Song walzt über die Laufzeit die Straße platt und überrascht am Ende mit einem epischen Keyboardpart samt melodischem Soloausklang, während das folgende „Oath Of Rebirth“ sich am Anfang die frühen CANNIBAL CORPSE-Spielereien auf der Gitarre abschaut. Ansonsten wird bei dem Track in berstendem Midtempo gekillt, bevor dann wieder ordentlich aufs Gaspedal gedrückt wird („Blood Ecstasy“ könnte tatsächlich auf einem der ersten Kannibalen-Alben stehen).

Abwechslung wird bei SINISTERs elftem Werk groß geschrieben! Anstatt wie viele andere heutzutage nur auf Geschwindigkeit in Verbindung mit technischem Gefrickel zu setzen, wechselt man gekonnt zwischen Stop und Go, also zwischen Raserei und Midtempo, bleibt aber immer brutal und fegt mal eben gekonnt große Teile der Konkurrenz vom Teppich. Vielleicht ist es nun tatsächlich an der Zeit, mal den ungehörten Backkatalog chronologisch aufzuarbeiten. Und eines ist wohl sicher: Das Gemetzel ist alles andere als zu Ende!

Übrigens, bevor ich es vergesse: Unbedingt das Digipack besorgen! Die Bonustracks in Form von Coverversionen von WHIPLASH, MASSACRE, POSSESSED, CELTIC FROST und BLOOD FEAST haben es echt in sich! Wenn auch nicht besonders originell, aber doch sehr unterhaltsam!
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