Disbelief - 66 Sick

Disbelief - 66 Sick
Melodic Death Metal
erschienen in 2005 bei Nuclear Blast
dauert 49:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. 66
2. Sick
3. Floating On High
4. For God?
5. Continue (From This Point)
6. Crawl
7. Rewind It All (Death Of Glory)
8. Lost In Time
9. Try
10. Edges
11. Mental Signpost
12. To Atone For All

Die Bloodchamber meint:

“66 Sick” – Was für ein Titel! Den dürfte selbst der Horst aus Hinterfrotzelstein noch im Gedächtnis behalten, auch wenn ihm die eigentliche Bedeutung des Titels wohl auf ewig verwehrt bleiben wird. Aber da der Horst das eh nicht so mit Lesen und Schreiben hat, freut er sich lieber über diese geile Musik, zu der seine Kumpels ihre Haare immer so energisch kreisen lassen. Da sind nämlich immer so tolle Rhythmen drauf, die sind so schön langsam und gleichmäßig, da kann selbst der Horst noch folgen, obwohl ihm sogar seine Mutter ständig entgegnet, dass er froh sein kann, seinen eigenen Namen nicht zu vergessen.
Etwas eigenartig findet er aber diesen schreienden Mann, der die meiste Zeit herumbrüllt, als ob ihm etwas wehtun würde. Entweder hat ihn einer ganz böse gehauen, so wie der Holger in der fünften Klasse damals, oder eine Frau hat ihm was Schlimmes gesagt, so wie die Dörte letztens am Liebesfelsen. Auf jeden Fall tat dem Horst der Karsten (so heißt der nämlich, sagt sein Bruder) ziemlich leid, aber genauso wenig wollte er, dass es mit der tollen Musik vorbei ist. Da gab es nämlich noch so viel zu entdecken. Echt gute Melodien, mal schneller und mal etwas langsamer vorgetragen und auch mal mit einem schönen Refrain zum Mitsingen („Ri Weint Mit Karl“, oder wie hieß das siebte Lied?).

„Horst? Was machst du an meinem Computer? Pfui! Aus! Ich hab dir doch gesagt, dass ist nichts für dich!“. Mannomann, was hat der alte Wadenbeißer nun schon wieder angerichtet? Versuchen, wir zu retten was zu retten ist. Also:

Im Vergleich zum hochgelobten Vorgänger „Spreading The Rage“ setzt das aktuelle Album von DISBELIEF auf noch mehr Abwechslung. Gesprochene Parts, sauberer Gesang und geschickte Pausen sorgen für ausgereiftere Songs und verheizen Karstens melancholisch-brachiale Stimme nicht allzu sehr, sondern lassen sie an den richtigen Stellen (zum Beispiel „Continue From This Point“) umso beeindruckender erscheinen. Mal mehr im Hardcore-Milieu wildernd, dann wieder im Melodic Death-Bereich aktiv, aber stets auf dem gewohnt hohen Niveau, dürfte auch „66 Sick“ jedem DISBELIEF-Fan schnell ans Herz wachsen.
Und wenn die letzten Klänge des finalen Songs das Anfangsriff des Intros wieder aufgreifen, dürfte selbst dem Horst klar sein, dass „66 Sick“ wieder einmal eine runde Sache geworden ist.
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