Holy Moses - Strength, Power, Will, Passion

Holy Moses - Strength, Power, Will, Passion
Thrash Metal
erschienen am 23.05.2005 bei Armageddon Music
dauert 66:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Angel Cry
2. End Of Time
3. Symbol Of Spirit
4. Examination
5. I Will
6. Space Clearing
7. Sacred Crystals
8. Lost Inside
9. Death Bells II
10. Rebirthing
11. Seasons In The Twilight
12. Say Goodbye

Die Bloodchamber meint:

Daß HOLY MOSES wieder unter uns weilen und Platten veröffentlichen, ist keine Neuigkeit mehr, schließlich ist der neue Streich „Strength, Power, Will, Passion“ bereits die dritte Veröffentlichung der Thrasher nach der Wiederauferstehung im Jahre 2000.
Neu ist allerdings, daß Andy Classen – zum ersten Mal überhaupt in der Bandhistory – nichts mit der Platte zu tun hat. Okay, als (Live-)Gitarrist war er seit der Reunion eh nicht mehr tätig, aber auch als Songwriter und Produzent hat er sich komplett zurückgezogen, weshalb seine Ex Sabina als einziges Originalmitglied (obwohl das ja eigentlich auch nicht so stimmt, aber wir wollen hier mal keine Erbsen zählen) übrig geblieben ist.
Andys Platz an der Klampfe und auch beim Komponieren hat Michael Hankel übernommen und eine über weite Strecken ansprechende Arbeit abgeliefert. Große Innovationen darf man natürlich nicht erwarten, aber solange der HOLY MOSES Fan das bekommt, was er von seiner Band hören will, ist das ja sowieso zweitrangig.
So regiert also auch auf „Strength, Power, Will, Passion“ der gnadenlose Euro Thrash Hammer, und das mit Eiern. Dank der drückenden und sehr gut knallenden Produktion von Schrödey schafft die Platte den schwierigen Spagat zwischen Old School Vibes und modernem Sound sehr gut, weshalb knallharte Stahlbolzen wie „Angel Cry“, „Symbol Of Spirit“, „Examination“ und „Sacred Crystals“ genauso veredelt wurden, wie sich das gehört. Besonderes Lob gebührt darüber hinaus der Gitarrenabteilung, die wirklich einige verdammt bemerkenswerte Riffs und Leads auf der CD versteckt hat, von den teilweise hervorragenden melodischen Solopassagen ganz zu schweigen. Sabinas Röchel-Vocals sind zwar nach wie vor absolute Geschmacksache, verleihen aber HOLY MOSES immer noch einen sehr eigenständigen Touch.
Viel mehr fällt da schon ins Gewicht, daß leider nicht alle Songs – gerade gegen Ende der Scheibe – von der Klasse oben erwähnter Tracks sind, auch wenn es mit „Space Clearing“ nur einen echten „Schwachpunkt“ zu verzeichnen gibt. Nahezu alle Stücke haben ihre kleinen Momente, aber an den richtig großen Knallern fehlt es dem Album allerdings doch, weshalb auch „Strength, Power, Will, Passion“ nicht zu den beiden superben Spätachtziger Werken „Finished With The Dogs“ und „The New Machine Of Liechtenstein“ aufschließen kann.
Trotzdem kann man sich die Scheibe als Fan und/oder Genrefreund problemlos geben, wer allerdings bis jetzt nichts mit der Band anfangen konnte, wird auch durch diesen Output nicht eines Besseren belehrt werden können.
P.S.: von der üppigen Spielzeit kann man 17 Minuten Leerlauf abziehen, welche zwischen dem Rausschmeißer „Say Goodbye“ und dem debil-genialen Cover des Henry Valentino & Uschi Gassenhauers „Im Wagen vor mir“ liegen.
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