Fleshgod Apocalypse - Labyrinth

Fleshgod Apocalypse - Labyrinth
Death Metal
erschienen am 16.08.2013 bei Nuclear Blast
dauert 54:20 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Kingborn
2. Minotaur (Wrath Of Poseidon)
3. Elegy
4. Towards The Sun
5. Warpledge
6. Pathfinder
7. The Fall Of Asterion
8. Prologue
9. Epilogue
10. Under Black Sails
11. Labyrinth

Die Bloodchamber meint:

Die Klassiker des Death Metals sind zurück. Die Mitglieder von FLESHGOD APOCALYPSE haben erneut ihr Sakko aus dem Schrank geholt und sich im Studio zur Aufnahme des neuen Meisterwerkes „Labyrinth“ versammelt. Im kontrastreichen Gewand zeigen sie dabei weiterhin, wie auch die unterschiedlichsten Musikrichtungen zu einem Guss verschmolzen werden können und sich dabei nicht nur ergänzen, sondern sogar noch gewisse Synergieeffekte erzielen.

„Kingborn“ macht den Auftakt und beginnt ganz typisch mit diversen Samples, Stimmen, Geräuschen und einem klassischen Chor im Hintergrund, der jedoch nach und nach in den Vordergrund tritt, und zusammen mit E-Gitarren, Schlagzeug und Bass zu epochalen Dimensionen aufsteigt. Schon kurz darauf macht sich die volle Bandbreite von FLESHGOD APOCALYPSE bemerkbar: Doublebass, rasende Gitarrensoli, ein klassischer Chor mit staccato-haften Einwürfen, ein Piano mit ausgedehnten Arpeggios über mehrere Oktaven und dazu eine Gesangsstimme die ständig zwischen Screams und Growls schwankt. Soviel Abwechslung auf einmal könnte den Gehörgang des Zuhörers schon leicht überfordern, doch trotz dutzender verschiedener Elemente in dieser Musik erscheint alles gleichzeitig so einfach und simpel zu sein, bestens aufeinander abgestimmt und perfektioniert, so dass die kompliziertesten Auswüchse musikalischer Gedankengänge scheinbar schon beim ersten Durchgang ins Ohr gehen. Mitverantwortlich dafür sind auch die durchweg einprägsamen Solopassagen, sei es bei den Gitarrensoli oder den häufig vorkommenden Breaks durch klassische Musik, die stark klavierlastig und mit dem Chor im Hintergrund stets für ein kontrast- und abwechslungsreiches Programm sorgen. Dabei schaffen sie die große Kunst, sowohl improvisiert zu klingen als auch gleichzeitig musikalisch durchdacht und auf das Gesamtkonzept bestens abgestimmt. In genau dieser Manier schaffen es die Italiener, mehrere Höhepunkte bei jedem einzelnen Song zu setzen, und dabei eine Trinität aus brutalem Death Metal, epochalem Power Metal und kontrastreicher klassischer Musik zu erzeugen. Bei jedem Song jagt ein Höhepunkt den nächsten und die bereits häufig erwähnten klassischen Elemente sind dabei gute Pausenfüller, um dem Hörer eine winzig kleine Verschnaufpause zu gönnen, bevor es wieder weitergeht in einer schier unendlichen Zerstörungswut, die gefühlsmäßig mehr konstruktives Durcheinander bieten kann, als es die herkömmliche Ordnung jemals zustande bringen könnte.

Ungefähre 35 Minuten voller Destruktivität bei gleichzeitiger Neuregulierung musikalischer Konventionen sind die eine Seite von „Labyrinth“. Danach folgt der rein klassisch-instrumental gehaltene Song „Prologue“, ab dem das Album langsam ausgeblendet wird. Es folgen zwar noch immer heftige Passagen in bekannter Death Metal Manier, doch Operngesang oder Streichinstrumente sind nun deutlich präsenter als noch zu Beginn des Albums und leiten langsam in das Ende über. Schließlich folgt mit dem Titeltrack der ebenso passende wie stilvolle Ausstieg. Ein Song mit einer markanten Klimax, der noch einmal die Gefühle des kompletten "Labyrinths" Revue passieren lässt, und schließlich langsam und behutsam den Zuhörer aus der musikalischen Achterbahnfahrt entlässt.
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