Infinite Horizon - Beyond Infinity

Infinite Horizon - Beyond Infinity
Power Metal
erschienen in 2001 als Eigenproduktion
dauert 51:52 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Spiders Web
2. You
3. Break Down
4. Dark Side of the Sun
5. Nowhereland
6. Like a Labyrinth
7. Alone in the Streets
8. Free is my Soul
9. Questions

Die Bloodchamber meint:

Man denkt ja immer als eingeborener des fränkischen Bierlandes, dass die Saupreussen da oben eh allesamt scheisse sind, und nix zu stande bringen. Hin und wieder gibt es aber Leute die einen kleinen Baum der Ausnahme über die Schlucht namens Vorurteil schmeissen und beweisen, dass es auch da noch coole Leute gibt ( Oh ja, Metalgott des Siegerlandes, ich spreche von Dir!) . Nun INFINITE HORIZON haben es geschafft so viel Schotter in besagte Schlucht zu werfen, sodass es scheint , dass sie nie existierte. Aber nun von Anfang an. Alles begann eines morgens, als ich nichtsahnend und vom Hunger geplagt mich aufrüttelte aus meinem schönen warmen Bett um den Schritt ins kalte Leben zu wagen. Da lag auf dem Küchentisch ganz unscheinbar ein kleines braunes Päckchen an mich addressiert. Ganz begierig darauf zu erfahren was sich darin befand riss ich das Teil auf und heraus kam ein Blatt Papier und eine CD gepurzelt. Nun hielt mich erst mal nichts mehr , der Hunger war verflogen. Die neue Errungenschaft musste gleich mal eingeschmissen werden.

INFINITE HORIZON, hört sich nach Prog an! Hm, ist es dann teilweise auch, aber nicht in dem Ausmaß wie es der Bandname glauben macht. Eher eine leicht progressive Variante unseres geliebten Power Metals. Die Platte beginnt gleich mit einem stimmungsvollen Intro, welches mich gedanklich irgendwie immer in der Materie fliegen lässt. Doch das bleibt nicht so. Schon bald wird aus dem ruhigen Anfang eine Up Tempo Nummer in der sich Frontkoloss Marc Lemler bitterböse fluchend über diverse Leute aufregt die einen in ihre „Sekte“ ziehen wollen. Schon jetzt fällt auf, dass die sechs Musiker perfekt harmonieren und verdammt tight zusammenspielen. Auch die Keyboards überlasten den Sound nicht, sondern sind das Sahnehäubchen auf einem Riesen Eisbecher. Die Stimme von Sänger Marc passt auch optimal zum Sound der Jungens. Melodisch und kraftvoll zugleich. Geil. Danach bekpommt man mit „You“ einen Song ins Hirn geschmissen der sich wie ein Wurm reinbohrt und dort festsitzt. Hier zeigt sich auch das kompositorische Können der Band, sowohl komplexe dramatische aber immer noch eingängige Songs zu schreiben, bei denen man nicht den Faden verliert. Besonders auch die genialen Piano Lines versprühen einen unendlichen Charme. Aber ist eigentlich Kein Wunder das dies drauf haben, spielen sie doch schon seit 1997 zusammen. Diese Genialität zieht sich durch das gesamte Album hindurch. Träumerisch, aggressiv, fröhlich , traurig, manchmal gar melancholisch, es wird eine enorme Palette aufgeboten, die viel Abwechslung bietet. Mit „Alone in the Streets“ befindet sich sogar eine Ballade auf dem Longplayer. Auch wenn mir ein bestimmter Metalgott des Siegerlands mir geflüstert hat dass die Band selbst den Song am allerwenigsten leiden kann, ich für meinen Teil finde sie ziemlich gut. Vor allem nicht so eine 08 / 15 zusammengeschusterte wie man es von so manchem großen Act kennt. Der absolute Überhammer der Scheibe ist für mich „Free is my Soul“. Bei dem Song passt einfach alles. Lyrisch bewandeln INFINITE auch keine klischeebeladenen Pfade wie schon so viele vor ihnen. Vielmehr sind die Lyrics schon mal sozialkritisch oder stellen die Existenzfrage („Questions“) .

Aufgenommen wurde die CD im Home Studio eines Bandkumpels , nämlich Boris Marcukaitis (hoffentlich hab ich das jetzt richtig geschrieben), seineszeichens Drummer bei FURBISHED FACE, der hier ganz gute Arbeit abgeliefert hat. Vielleicht nen Tick mehr Bass hätte gutgetan, aber ich will nicht meckern. Da kenn ich viel schlechter produzierte Alben. Im 8 seitigem Booklet wird alles was man will mitgeliefert. Fotos, Lyrics, Greetz und den ganzen Kram der ein Booklet erst richtig schön macht. Das Cover Bild ist zwar schlicht gehalten, hat aber eine ungemeine Stärke. Es strahlt nämlich irgendwie genau das aus, was der Album Titel „Beyond Infinity“ aussagt, und versetzt einen beim Betrachten genau in diese Lage. Das Album ist nahezu perfekt und überbietet locker das meiste was sich Major Band schimpft. Ich bin jetzt absolut kleinlich und hart, denn ich gebe nur 9 Punkte, weil Sound nicht eine 1 mit Sternchen sondern nur ne glatte 1 bekommt. Ausserdem muss für die kommenden Machwerke ja noch ne Steigerung möglich sein. Metal KANN nicht aussterben solange es noch Gruppen wie INFINITE HORIZON gibt. Holt euch diese Album und supportet diese geniale Band oder sterbt unwürdig. 10 Euro gehen an:
Bastian Fuchs
Hegelstrasse 28
57290 Neunkirchen
contact@infinitehorizon.de
-