Judas Priest - Rising In The East (DVD)

Judas Priest - Rising In The East (DVD)
Heavy Metal
erschienen am 20.01.2006 bei Warner Music
dauert 119:56 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Hellion
2. Electric Eye
3. Metal Gods
4. Riding On The Wind
5. The Ripper
6. A Touch Of Evil
7. Judas Rising
8. Revolution
9. Hot Rockin'
10. Breaking The Law
11. I'm A Rocker
12. Diamonds And Rust
13. Worth Fighting For
14. Deal With The Devil
15. Beyond The Realms Of Death
16. Turbo Lover
17. Hellrider
18. Victim Of Changes
19. Exciter
20. Painkiller
21. Hell Bent For Leather
22. Living After Midnight
23. You've Got Another Thing Comin'

Die Bloodchamber meint:

Zum Land der aufgehenden Sonne hatten die britischen Metal Götter JUDAS PRIEST schon immer eine ganz besondere Bindung, nicht zuletzt durch ihre legendäre 79er Live Scheibe „Unleashed In The East“, welche bei vielen auch heute noch als beste Liveaufnahme aller Zeiten gilt. Was liegt also näher, als schlappe 26 Jahre später mal wieder in Tokio Station zu machen und bei dieser Gelegenheit im Budokan die Kameras anzuwerfen, um das Ereignis in Bild und Ton für die Nachwelt festzuhalten ?

So geschehen am 18. Mai 2005 während der World Tour zum aktuellen Reunion Album „Angel Of Retribution“. In einer vollgepackten Halle liefern die Priester über fast genau zwei Stunden ne ziemlich amtliche Lehrstunde in Sachen „traditioneller Heavy Metal“ ab, vor der auch viele Nachwuchsbands heute noch den Hut ziehen müssen. Natürlich sind die Herren ganz schön in die Jahre gekommen und bewegen sich nur noch wenn es unbedingt sein muß, aber in Sachen Technik, Charisma und Spielfreude sind vor allem die beiden Gitarristen Glenn Tipton und KK Downing noch wie vor kaum zu überbieten. Einziger Knackpunkt ist mal wieder Oppa Halford himself, der stimmlich zwar zu weiten Teilen sehr souverän rüberkommt, dabei die schwierigen Passagen (sprich : Kopfstimme) aber oftmals nur mit halber Kraft singt oder gleich ganz wegläßt. Das ist allerdings auch gut so, denn den allmächtigen Überhammer „Painkiller“ krächzt der gute Rob mit seinen alternden Stimmbändern gnadenlos an die Wand. Natürlich ist der Track sauschwer zu singen, aber mit ner guten Zucht Nebelkrähen würde man in etwa das gleiche Ergebnis erzielen. Nicht minder traurig stimmt es, dabei zusehen zu müssen, wie der Metal God gerade bei den Tracks des neuen Albums (fünf an der Zahl) ständig am Teleprompter steht und die Texte abliest. Das geht mal gar nicht. Davon ab muß man dem ollen Lederboy aber zugestehen, daß er seinen Job mit Klasse verrichtet und immer noch ein klasse Frontmann ist, dem das Publikum nach wie vor aus der Hand frißt.
Die Setlist ist natürlich mit ner ganzen Latte Klassiker vollgestopft, hat aber auch vier Songs am Start, die in den letzten Jahren eher weniger zum Zuge kamen. Über „Riding On The Wind“, „Hot Rockin’“ und „Exciter“ darf man sich sicherlich freuen, was jedoch der „Ram It Down“ Track „I’m A Rocker“ hier verloren hat, wissen wohl nicht mal die Priester selbst. Egal, ansonsten regiert das volle Brett, so daß sich eigentlich niemand ernsthaft beschweren kann, obwohl gewissen Pedanten bestimmt wieder irgend einen Song finden, der ausnahmsweise mal nicht berücksichtigt wurde.
Technisch steht die DVD ebenfalls auf sehr soliden Füßen, der Sound (wahlweise Dolby 5.1, DTS oder L-PCM Stereo) ist makellos und auch über Kameraführung und Schnitt kann man sich nicht beschweren. Lediglich der etwas starke Rotstich der Bilder ist am Anfang ganz schön gewöhnungsbedürftig.

Trotz ein paar kleiner Macken kann ich für „Rising In The East“ dennoch nur eine ganz klare Empfehlung ausstellen, denn ein wertiges Zeitdokument der aktuellen JUDAS PRIEST ist das Teil allemal. Priest und Japan : das paßt !
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