Zyklon - Disintegrate

Zyklon - Disintegrate
Death Metal
erschienen am 12.05.2006 bei Candlelight Records
dauert 45:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. In Hindsight
2. Disintegrate
3. Ways of the World
4. Subversive Faith
5. A Cold Grave
6. Vile Ritual
7. Underdog
8. Wrenched
9. Vulture
10. Skinned and Endangered

Die Bloodchamber meint:

Wir können nur hoffen, dass ZYKLON den Titel der aktuellen Scheibe nicht auf sich beziehen, denn es wäre schon ein Jammer, wenn sie sich auflösen und langsam zerbröseln, jetzt, da sie sich in bestechender Form präsentieren. Die Norweger treten anno 2006 gegenüber dem Rezensenten den Beweis an, das technisch anspruchsvoller Death Metal sich nicht nach langweiligem Frickelmist wie CRYPTOPSY oder NILE anhören muss, sondern durchweg fesselnd und spannend sein kann.

ZYKLON springen dir schneller in die Beine als ein Joint mit edelstem holländischen White Widow - Gegenwehr zwecklos. Sie sind keine von den Knaben die pausenlos auf ihre Gitarren onanieren und der ganzen Welt außer Mr. Spock (der ist eh nicht zu schlagen) beweisen müssen, was für tolle Hechte sie sind und wie viele Musiker sie schon in den Freitod ob ihrer Fähigkeiten getrieben haben. Geschickt variieren die Mannen um Ex-Kaiser Samoth das Tempo innerhalb der einzelnen Songs. Man spürt förmlich, dass die Gitarre(n) das Lieblingsinstrument des Quartetts ist, denn sie stehen recht dominant im Vordergrund, aber auch die Drums haben einen sehr druckvollen Klang bekommen. Zwar ist mir der Vorgänger von „Disintegrate“ nicht bekannt, doch wenn der Kollege im Review dazu noch von verringerten Black Metal Elementen sprach, kann ich hoch und heilig schwören, dass diese anno 2006 ausgemerzt sind. Klar hört man heraus, wo Samoth früher mal die Saiten zum singen brachte und der Geist EMPERORS schwebt immer noch irgendwo im Rauch herum, doch da gleich mit der Black Metal Fahne zu winken dürfte überzogen sein. Der Gesang ist mal für Death Metal typisch tief gegrowlt mal klar und knapp vor der Grenze zu hymnenhaft. Wenn die Kategorisierungen „amerikanischer Death Metal“ und „schwedischer Death Metal“ inzwischen offiziell sind beantrage ich hiermit die Einführung von „norwegischer Death Metal“ ins große Buch des Wissens.

Einige mögen es als Manko auffassen, dass sich die Songs untereinander nur in geringem Maße unterscheiden, andere verweisen mitunter zu Recht auf die Vorteile einer einheitlichen und kompakten Herangehensweise. Ich reihe mich in erstgenannter Kategorie ein und muss leider in geringen Maße Punkte opfern. Alles in allem kommt man jedoch nicht umhin, der Band eine sehr gute Leistung zu bescheinigen.
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