Death - Individual Thought Patterns

Death - Individual Thought Patterns
Death Metal
erschienen in 1993 bei Roadrunner Records
dauert 40:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Overactive imagination
2. In human form
3. Jealousy
4. Trapped in a corner
5. Nothing is everything
6. Mentally blind
7. Individual thought patterns
8. Destiny
9. Out of touch
10. The philosopher

Die Bloodchamber meint:

DEATH brachten 1993 ihr fünftes Album auf den Markt. Ich, der die Band zu diesem Zeitpunkt schon zu seinen absoluten Lieblingen zählte, rannte natürlich sofort los und besorgte mir das Teil. Kaum wieder daheim angelangt, lauschte ich ehrfürchtig den Klängen, die da aus meiner Anlage schallten. Und für Wochen sollte dieses Album nicht mehr meinen Player verlassen.

„Individual Thougth Patterns“ ist mein persönlicher Favorit unter den DEATH Alben. Diesen –zugegebenermaßen- knappen Vorsprung vor den anderen Götteralben verdankt die Scheibe folgenden Faktoren:

Die Songs sind vertrackt, aber bei weitem nachvollziehbarer als die Stücke auf „The Sound Of Perseverance“. Dennoch zeigten sie über all die Jahre keinerlei Abnutzungserscheinungen auf. Das Material klingt immer noch frisch, ideenreich und aggressiv.

Zum anderen wäre da die Melodik zu nennen. In vielen Stücken nimmt man das melodische Moment eher unterschwellig wahr. Oder aber in den fantastischen Soli, die Chuck sich mit KING DIAMOND Gitarrist Andy La Rocque teilt. Zu „Symbolic“ Zeiten gingen DEATH dagegen viel offensiver mit dem Stilmittel Melodie um, was die Stücke leichter zugänglich und etwas glatter erscheinen ließ.

Überhaupt hat Chuck auf „Individual Thought Patterns“ erstklassige Musiker um sich geschart. Steve DiGiorgio ist einfach einer der begnadetsten Bassisten im extremen Metalbereich mit einem ganz eigenen Spielstil. Man höre sich nur die Bassläufe in „Jealousy“ oder im Titelstück an. Über Drumtentakel Gene Hoglan müssen wohl keine weiteren Lobeshymnen mehr ausgesprochen werden. Sein fantasievolles Schlagzeugspiel bereichert die Lieder ungemein. Und auch Andy LaRocque wertet die ohnehin schon superben Stücke mit seinen starken, melodischen Soli weiter auf.

„Individual Thought Patterns“ hat keinerlei Aussetzer. Wirklich jeder Song weiß zu begeistern. Und dennoch stechen einige Lieder nochmals etwas hervor. „Overactive Imagination“ besticht durch seinen furiosen, nach vorne treibenden Charakter und die präzise musikalische Umsetzung. „Mentally Blind“ ist mein absoluter Lieblingssong des Albums. Einfach nur genial, welche Riffs Chuck sich hier aus dem Ärmel schüttelt! „Destiny“ sticht sofort aufgrund des Akustikintros hervor und behält im weiteren Verlauf diesen leicht melancholischen Unterton bei. Der Text klingt schon fast etwas prophetisch, wenn man bedenkt, wie schnell er brutale Realität werden sollte: „…The unexpected I sometimes fear. Just when I feel there´s no excuse for what happens, things fall into place. I know there is no way to avoid the pain that we must go through....Destiny is what we all seek. Destiny was waiting for you and me.”. Und natürlich wäre da noch “The Philosopher” zu nennen. Ein grandioses Stück, zu dem DEATH auch ein Video drehten.

„Individual Thought Patterns“ wird immer zu meinen liebsten Metal Alben zählen. Von der ersten bis zur letzten Minute fesselnd, ergreifend und voller Ideen. Es soll ja Leute geben, die nur das Debüt von DEATH mögen. Für mich völlig unverständlich, denn „Individual Thought Patterns“ ist harter, authentischer Metal durch und durch.
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