Naglfar - Ex Inferis (EP)

Naglfar - Ex Inferis (EP)
Melodic Death Black Metal
erschienen in 2002 bei New Hawen Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Of Gorgons Spawned through Witchcraft
2. Dawn of Eternity
3. Emerging from Her Weepings
4. When Autumn Storms Come
5. The Brimstone Gate

Die Bloodchamber meint:

Vor „Sheol“ erschienen, lässt „Ex Inferis“ schon deutlich erkennen, in welche Richtung sich die Schweden auf erstgenanntem Album bewegen werden. Davon zeugt nicht zuletzt der Eröffner „Of Gorgons Spawned through Witchcraft“, welcher bis auf ein etwas anderes Klanggewand unverändert ebenfalls den Weg auf das höllische Werk („Sheol“: Hebräisch für Hölle) fand.

Die brachialere, chaotisch-apokalyptischere Gangart ist deutlich zu hören. Interessanterweise wird diese ja nun von NAGLFAR selbst nicht mehr unbedingt fortgesetzt, vielmehr passt das Debütalbum „The Omega Rising“ des Projekts PROFUNDI vom noch bis „Sheol“ aktiven Sänger Jens Rydén meiner Meinung nach besser in diese Stimmungswelt.
Kommen wir jedoch zurück zur vorliegenden EP. Auf dieser folgt mit „Dawn Of Eternity“ eine erstklassige Interpretation dieses MASSACRE-Stückes. Die deftigen Riffs werden mit einer zusätzlichen Portion schwarzmetallischer und diabolischer Strömung versehen und finden so in einer phaszinierenden Kombination aus energischem Thrash Metal und düsterem Black Metal inklusive genialem Solo den Weg ins Gehör.

„Emerging from Her Weepings“ (sollte vom Debüt bereits bekannt sein) stimmt dann nachdenklicher, leicht dramatisch und melancholisch offenbart das Stück – bedingt vor allem durch die Melodiegänge – epischeres und tiefgängiges Klanggut. Dabei macht sich auch die Klaviereinspielung sehr gut und der gegen Ende folgende Umschwung in eine Kombination von Verzweiflung und Hoffnung sorgt mit einem gefühlvollen Gitarrensolo für Gänsehaut.
Wiederum diabolischer stürmt „When Autumn Storms Come“ mit einem dezent angedeuteten hämischen Grinsen heran und setzt mehr auf geradlinige, brachiale Kompromisslosigkeit. Der Abschluss „The Brimstone Gate“ ertönt dann auffallend simpel und entwickelt sich unter anderem gerade deshalb mit seiner powerchordlastigen, langsameren Herangehensweise zum freudigen Ausklang.

Einziger Wermutstropfen an der Sache ist wohl, dass sich vier von fünf Liedern auch auf anderen Veröffentlichungen NAGLFARs wiederfinden – nämlich, wie erwähnt, der Eröffner auf „Sheol“ und die beiden letzten Titel auf „Diabolical“ (wenn auch in leicht anderer Fassung). Aus diesem Grund verzichte ich hier auch auf eine punktuelle Wertung.
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