Face Down Hero - Opinion Converter

Face Down Hero - Opinion Converter
Modern Thrash Metal
erschienen am 30.03.2007 bei Yonah Records
dauert 42:23 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Sirens
2. Opinion converter
3. Inside thought walls
4. The hidden other me
5. Eyelids
6. The great resurrection
7. Child 81
8. Fool again
9. You
10. And like that

Die Bloodchamber meint:

FACE DOWN HERO haben auf den ersten Blick vieles richtig gemacht. Da wäre die ordentliche Promotion mit komplettem Live-Stream im Internet und sehr informativem Beipackzettel, dazu gesellt sich die musikalische Ausrichtung von schmackhaftem Neo-Thrash und die gelungene Produktion aus dem Hause Rohe, der schon für EDGUY und TANKARD verantwortlich war. Doch so recht warm wollte der „Opinion Converter“ in meinem CD-Player nicht werden und die Hauptursache ist schnell gefunden: die Vocals!

Aber erst mal alles von Anfang an! FACE DOWN HERO legen mit „Opinion Converter“ ihr Debütalbum vor, können aber bereits auf längere musikalische Erfahrung zurückblicken, was ihnen auch einige Connections zu bekannteren Gesellen wie Daniel Jakobi (LAY DOWN ROTTEN) eingebracht hat, der auf diesem Album einige Death-Grunzer hinzuröchelt. Der Sound orientiert sich stark am Bay Area Thrash der Marke METALLICA, TESTAMENT und vor allem MACHINE HEAD. Viele Breaks, gewaltige Riffs und hier und da progressiv angehauchte Spielereien zieren die einzelnen Songs, wobei die Melodie nie zu kurz kommt und dem Hörer immer wieder ruhigere Momente gegönnt werden. Kein Wunder, denn wenn die Band über die komplette Distanz immer wieder die Brechstange hervorzaubern würde, käme Sänger Kali Naumann sicherlich überhaupt nicht mehr nach. An der Gitarre liefert der Fronter noch starke Arbeit ab, die Vocals sind dagegen der klare Schwachpunkt der Scheibe. Drucklos, kraftlos, ohne Esprit und Abwechslung zwitschert die für die aggressiv orientierte Musik viel zu sanfte Stimme dahin und auch nach mehreren Durchläufen will diese Mischung einfach nicht gefallen. Schade eigentlich, denn die Band hat instrumentaltechnisch einiges auf dem Kasten, wie bei dem durch ein feines Soli verzierten „Inside Thought Walls“.

Die instrumentale Klasse kann allerdings nicht über die Schwächen der Band hinwegtäuschen, denn zu den schwachen Vocals gesellt sich noch ein etwas einfältiges Songwriting, das auf viele gleiche oder ähnliche Strukturen zurückgreift und sich das ein ums andere Mal wiederholt. FACE DOWN HERO könnten in Zukunft etwas von sich hören lassen, wenn an den Problemen gearbeitet wird. Für Thrash-Fans bleibt es eine verzichtbare Angelegenheit und für die Leser da draußen 4 Punkte, die hauptsächlich der Instrumentalfraktion zu verdanken sind.
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