Rotten Sound - Cycles

Rotten Sound - Cycles
Grindcore
erschienen am 18.01.2008 bei Spinefarm Records
dauert 34:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Effects
2. Prai$€ The £ord
3. Blind
4. Units
5. Corponation
6. Colonies
7. Poor
8. Days To Kill
9. Deceit
10. Caste System
11. Alternews
12. Simplicity
13. Enigma
14. Decimate
15. Victims
16. Sold Out
17. Feet First
18. Trust

Die Bloodchamber meint:

Herrlich! Ruhige Keybordklänge mit einer traumhaft schönen Melodie. Eine Sängerin gibt ihren arienhaften Gesang zum Besten und eine Panflöte setzt ein, bevor die akustische Gitarre zum Einsatz kommt. Nun der Sänger mit seiner rauen und ruhigen Stimme. Melancholisch trauert er seiner verflossenen Liebe hinterher. Und bei wem jetzt das Interesse geweckt wurde, sollte schnell weiterklicken, denn ROTTEN SOUND haben mit so was gar nichts zu tun. Hier gibt es permanent in die Fresse. Und das aber deftig!

Das fünfte Full-Length-Album des finnischen Quartetts, hält an dem fest, was ROTTEN SOUND können: rasenden Grindcore. Ab und an gibt es hier Ausflüge in den Death Metal, aber das ist wirklich selten, aber absolut durchdacht. Die raren schleppenden Passagen setzen der Härte von „Cycles“ noch das i-Tüpfelchen auf. Der Midtempo-Bereich wird noch seltener erreicht, aber auch hier: perfekt eingesetzt. Ansonsten wird hier geblastet, was das Zeug hält.
Kurze Songtitel und 18 Tracks in gut 34 Minuten. Es wird gehämmert, es wird geschrubbt … und dennoch gleiten ROTTEN SOUND nie ins Chaos. Im Gegenteil; alles wirkt hier sehr durchstrukturiert und die Breaks inmitten der Blasthölle werden perfekt umgesetzt. Man muss hier wohl auch von ungewöhnlich sprechen, wenn man Songs, wie „Enigma“ oder „Trust“ hört. Gitarrenbögen im schleppenden Tempo … so etwas ist sehr selten bei den Finnen, aber doch gekonnt und passend. Während „Caste System“ sehr rockig daherkommt, bringt „Corporation“ den Grindcore-Freak zum Jauchzen. Riffs die ins Ohr gehen, Doublebass-Gewitter und eine Geschwindigkeit, bei der nicht mal der ICE Rostock-München hinterherkommt.

„Cycles“ ist eine Weiterentwicklung, keine Frage. Auch wenn man die Scheibe mehrmals hintereinander gehört hat, kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Allerdings bleibt auch nicht viel im Kopf hängen (mal abgesehen von „Corporation“). Aber das erwartet man ja auch nicht bei einer Grindcore-Combo.
Eine sehr hohe Messlatte haben ROTTEN SOUND aufgelegt, bei der so manch andere Band wohl scheitern wird. Starkes Teil!
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