God Forbid - Gone Forever

God Forbid - Gone Forever
Thrash Metal / Metalcore
erschienen am 23.02.2004 bei Century Media
dauert 41:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Force Fed
2. Antihero
3. Better Days
4. Precious Lie
5. Washed Out World
6. Living Nightmare
7. Soul Engraved
8. Gone Forever
9. Judge The Blood

Die Bloodchamber meint:

God Forbid – aus New Jersey stammend – spielen einen recht interessanten Stil, der sich aus Death Metal, Thrash Metal, sowie einigen Hardcore Elementen zusammensetzt. Mit "Gone Forever" lässt das Quintett nun seinen dritten Longplayer auf die Menschheit los.
Schon der Opener "Force-Fed" zeigt vorzeitig auf, in welche Richtung sich der Sound der fünf Jungs bewegen wird, nämlich straight gerade aus und das mit mächtig viel Power. Die beiden Gitarristen sorgen für einiges an Druck und versorgen den Hörer mit wunderbaren Riffs. Was einem aber auch nicht alle Tage begegnet, ist eine Metal Band, deren Mitgliederschaft zum größten Teil aus Schwarzen besteht und einen Afro-Amerikaner als Vocalisten in ihren Reihen hat. Und eben dieser – mit Namen Byron Davis – macht sein Ding als Shouter wirklich klasse, denn die Kraft, die das Organ dieses Mannes aufweist ist schon immens. Auch die cleanen Gesangspassagen sind wirklich klasse und geben der Musik zusammen mit den runden Melodiebögen den letzten Schliff. Hier könnte sich so manch eine Gothenburger Formation eine dicke Scheibe dran abschneiden. Zudem bleibt der Gesang mehr oder weniger unberührt von irgendwelchen Effektspielereien, die zumindest mir nach einiger Zeit auf die Eier gehen würden. Der dritte Track „Better Days“ ist ein reiner Killer, der die Nackenmuskulatur aufs äußerste beansprucht. Auch sonst zeigt man sich sehr ideenfroh und zieht einiges an Registern. Beim letzten Track „Judge the Blood“ wartet man einleitend sogar mit einem Piano auf. Ob dies nun zu dem sonst eher harten Sound der Band so richtig passen tut, bleibt jedem selbst überlassen zu beurteilen. Alles in allem weist die Scheibe nur wenige Ungereimtheiten auf und punktet auf allen Linien.
God Forbid klingen erfrischend, einfach anders, als die meisten anderen Bands, die mit ihren 0815 Alben den Markt überschwemmen und selbst in ihren eigenen Genres keine Neuerungen mehr aufbringen können. God Forbid hingegen schlagen diesen beiden Punkten aber ein schnippchen. Erstens, da sie verdammt eigenständig klingen und zweitens, weil man sie eine der Bands ist, die es drauf hat verschiedene Stilrichtungen miteinander zu kombinieren. Dazu kommt – und das ist wohl das wichtigste – das diese Mischung richtig kracht. Wenn God Forbid der Vorreiter einer neuen Welle US Bands ist, dann sollten sich vor allem die Schweden warm anziehen und all ihre Kräfte mobilisieren, um an ihrem doch mittlerweile etwas ausgelutschten Sound zu arbeiten. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als „Gone Forever“ die Wertung von neun Punkten zu geben.

Die Bloodchamber meint außerdem:

Meine Herren! Die 5 Jungs aus den USA, New Jersey fackeln nicht lange. Gespickt mit einem düsteren Cover, einem düsteren Bandnamen sowie einem düsteren Plattentitel gibts auf ihrem zweiten Output "Gone Forever" über Century Media nach "Determination" (2001) direkt auf die Glocke. Allerdings nur bis das erste mal ein perfekt gesetztes Break dich runterzieht, nur um dich danach wie an einem Bungeeseil in Highspeed wieder in die Höhe zu ziehen. Geil! Die Gitarren zu Beginn des zweiten Songs sind sehr schwedisch, doch bevor man es sich in einer Schublade gemütlich machen kann brüllt Frontbrüllwürfel Byron Davis a la Hardcore und kreischt in bester Black Metal Manier hinterher. Dazu kommen dezent eingesetzte cleane Vocals, meist zur Unterstützung im Chorusbereich. Das klingt vielleicht ausgelatscht, knallt in diesem Fall aber gehörig.

Dieses Machwerk ist eine Dampfwalze aus Groove, Melodie, Aggression und - Texten mit Tiefgang. "Contempt is a lifestyle" ist nur eines der Zitate der Lyrics, aus dem Text zu "Better Days", welches zum Nachdenken anregt. Die Drums kicken, die Gitarren haben eine gute Präsenz, und die Vocals setzen dem ganzen die Krone auf. Wenn man Gerüchten glauben schenken will, kommen die Jungs im Herbst mit Killswitch Engage und Shadows Fall, um Europa im Sturm zu erobern. Ein Problem wird es mit solchem Material nicht darstellen.

Das ist Metal 2004. Pflicht!
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