Cradle Of Filth - Thornography Deluxe (Best Of)

Cradle Of Filth - Thornography Deluxe (Best Of)
Black Gothic Metal
erschienen am 01.02.2008 bei Roadrunner Records
dauert 92:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Under Pregnant Skies She Comes Alike Like Miss Leviathan
2. Dirge Inferno
3. Tonight In Flames
4. Libertina Grimm
5. The Byronic Man
6. I Am The Thorn
7. Cemetery And Sundown
8. Lovesick For Mina
9. The Foetus Of A New Day Kicking
10. Rise Of The Pentagram
11. Under Huntress Moon
12. Temptation
13. Murder In The Thirst
14. The Snake-eyed And The Venomous
15. Halloween II
16. Courting Baphomet
17. Stay
18. Devil To The Metal
19. Temptation (Video)
20. Tonight In Flames (Video)
21. The Foetus Of A New Day Kicking (Video)
22. The Foetus Of A New Day Kicking - Making Of (Video)

Die Bloodchamber meint:

Mei, des isch ja au scho ne ganze Weile her, dass die britischen Kröten ihr letztes Album in die Massen warfen. Wäre ja langsam mal wieder Zeit für was neues, oder? Nun ja, ein paar Sachen haben sich durchaus noch angefunden, womöglich hätte es sogar für eine EP gereicht, stattdessen gibt es aber eine aufgepimpte Fassung des „Thornography“-Albums namens…tada…“Thornography Deluxe“.

Ganze zwei Disks umfasst das neue Paket, wobei die zweite Hälfte aus der originalen CD von 2006 besteht. Da die Songs bereits im damaligen Review besprochen wurden, spare ich mir an dieser Stelle einen Kommentar. Wirklich interessant ist aber der primäre Silberling, eine DVD im neuen MVI-Format. MVI wiederum steht hier für „Music Video Interactive“ und steht für jede Menge Schnickschnack rund ums Album und die Band.

Legt man das Teil in einen stinknormalen DVD-Player, kann man sich im Menü zwischen den regulären Thornography-Tracks und den 6 neuen Stücken (Harder, Darker, Faster) entscheiden. Ein schicker 5.1-Mix hätte sich bei den komplex instrumentierten Stücken sehr gelohnt und wäre auch für Besitzer der alten CD interessant gewesen, aber: Pustekuchen, mehr als zwei Kanäle gibt’s nicht. Die neuen Stücke selbst sind recht abwechslungsreich gehalten und entsprechen nicht unbedingt dem, was man von den Briten erwartet. Aber bei gleich zwei Cover-Songs ist das auch kein Wunder. „Halloween II“ von SAMHAIN klingt zunächst noch ganz genehm, aber spätestens beim Refrain rollen sich die Fußnägel hoch und schlafen die Ohren ein. Dieses altbackene Stück passt nun mal so ganz und gar nicht zur Band. Bei „Stay“ von den SHAKESPEARE´S SISTERS allerdings ist es genau andersherum. Die rockige und dynamische Fassung von CRADLE OF FILTH (Sarah Jezebel Deva singt den weiblichen Part) funktioniert unerklärlicherweise erstaunlich gut.
„Murder In The Thirst“ ist ein gelungenes Orchester-Instrumental, aber auch nicht mehr als ein Intro. Die restlichen drei Stücke unterscheiden sich stilistisch nicht allzu sehr vom Rest des Albums, allerdings ist die Geschwindigkeit hier doch deutlich angezogen worden. Auf „Courting Baphomet“ übertreibt es der gute Dani aber mit dem Hochtreiben seines Kreischens doch ein wenig. Wenn’s in den Ohren klingelt, sollte man lieber aufhören, gell? Nichtsdestotrotz bleibt von den Songs nicht wirklich richtig was hängen. Sie gehen halt auf dem gewohnt gehobenen Niveau durch, das war’s dann aber auch.

Weiterhin bietet die DVD noch drei Musikvideos, wobei nur zwei Drittel davon professionell gedrehte Filme sind. „Tonight In Flames“ ist lediglich ein aus Liveszenen und Artwork zusammen gebasteltes Flickwerk. Zu „The Foetus Of A New Day Kicking“ spendiert man uns noch ein knapp 15-minütiges (leider nicht untertiteltes) Making-Of.

Soweit so gut, aber was ist daran nun interaktiv, werdet ihr fragen. Dann solltet ihr schnurstracks die Disc wohl lieber in euren PC einlegen. Dort hat man neben all den bereits erwähnten Inhalten noch die Möglichkeit, Lyrics, Wallpaper und weiteren Kram (teils erst über nervige Registrierung im Internet zu erreichen) anzusehen und kann alle enthaltenen Songs sogar als MP3 auf dem Rechner speichern. Wirklich innovativ finde ich aber die Möglichkeit, zwei ausgewählte und in ihre Einzelspuren aufgeteilte Songs selbst neu zusammenzustellen (und auch abzuspeichern). Mangels künstlerischer Ambitionen habe ich dort zwar schnell aufgegeben, das Schnippeln ging aber locker von der Hand.

Mein Fazit würde durchaus positiver ausfallen, wenn es die bekannten Songs in ein modernes 5.1-Gewand geschafft hätten. So hält sich die Neukauf-Motivation doch arg in Grenzen. Ich wage sogar die These, dass die 6 neuen Stücke in naher Zukunft doch noch irgendwie als EP veröffentlicht werden. Wer bisher allerdings noch mit dem Kauf von „Thornography“ gewartet hat, der sollte in jedem Fall zur neuen Version greifen.
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