Frag Jonny...


Interview mit Job For A Cowboy
Death Metal aus USA - Glendale
Schon vor der Veröffentlichung ihres ersten Longplayers gab es reichlich Wind um JOB FOR A COWBOY. Nach dem Release erklärte die Band sich bereit, der Bloodchamber Rede und Antwort zu stehen. Jedoch fällt dieses Interview mit Gitarrenhengst Bobby Thompson in etwa genau so aus wie das aktuelle Album „Genesis“ – eher enttäuschend.


Hallo Jungs! Ihr habt gerade Europatour mit UNEARTH, DESPISED ICON und DAATH beendet. Ich selbst habe euch in Chemnitz gesehen. Erzähl uns deine Impressionen von Europa! Welcher Stop war der beste, welcher am übelsten?

Bobby:
Die Europatour war fantastisch. Wir hatten alle eine großartige Zeit und können es kaum erwarten, zurückzukommen. Öhm, ist schwer eine beste Show zu wählen, weil die alle wirklich gut waren. Die Show in Salzburg, Österreich, war toll, weil ich da die Möglichkeit hatte, die Stadt zu erkunden und mir ein paar historische Bauwerke anzusehen.

Das Billing war ja sehr interessant, weil recht verschiedene Genres zusammen getroffen sind. Wie war die Stimmung allgemein während der Tour? Gab es irgendwelchen Ärger zwischen Metalcore und Deathmetal?

Es gab keinen Ärger zwischen Metalcore- und Deathmetal-Fans. Es war eine gute Gelegenheit für die Bands, mal vor Publikum zu spielen, das normaler Weise nicht kommen würde.

Sind für diesen Sommer irgendwelche Festivals in Europa auf eurer Liste?

Wie haben auf dem Download, dem Pressure Festival und dem Never Say Never-Festival gespielt. Alle sind sehr gut gelaufen und haben extrem viel Spaß gemacht. Hoffentlich bekommen wir die Möglichkeit, nächstes Jahr wieder hin zu fahren!

Lass uns über JOB FOR A COWBOY reden. Erzähl uns was über die Geschichte der Band! Wie konntet ihr so bekannt werden, schon bevor ihr euren ersten Longplayer veröffentlicht habt, und was hat es eigentlich mit dem lustigen Namen auf sich?

Jonny und Ravi haben die Band vor einigen Jahren gegründet. Sie wurden für eine Show gebucht und brauchten einen Namen, deshalb kam Jonny aus Spaß mit JOB FOR A COWBOY daher. Der Name blieb irgendwie kleben. Die Band fing an, häufiger in der Umgebung zu spielen und gewann einige Anhänger. Später hat sie einige Shows mit verschiedenen Metal-Blade-Bands gespielt. Daraufhin wurde das Label aufmerksam. Brian Slagel (Metal Blade-Mastermind...Anm. d. Verf.) kam dann zu einem Auftritt und hat die Band angesprochen. Ich bin direkt nach dem Angebot von Metal Blade beigetreten. Wir haben den Deal unterschrieben, weil es genau das war, was wir wollten.

Wo sind eure Wurzeln, was sind eure Lieblingsbands oder was hört ihr so?

Ich bin eher mit dem klassischen Rockhintergrund aufgewachsen. Zum Metal und härterer Musik bin ich gekommen, als ich mit 14 angefangen habe, Gitarre zu spielen. In letzter Zeit höre ich eine Menge HATE ETERNAL und NECROPHAGIST. DECAPITATED und DILLINGER ESCAPE PLAN mag ich auch sehr gerne.

Irgendwie scheint es, dass Metal-Bands es heutzutage für nötig erachten, einen ganz eigenen Stil zu haben oder zu erfinden und nicht einem bestimmten Genre zu folgen (oder zumindest sagen sie das). Was hältst du von dieser Genrediskussion, und wo sieht JFAC sich selbst?

Nun, ich denke, dass es wichtig für eine Band ist, einen eigenen persönlichen Stil anzustreben. Wir versuchen immer, das, was wir machen, weiterzuentwickeln und zu verbessern. Außerdem wollen wir nicht zweimal hintereinander dasselbe Album rausbringen, deshalb entwickeln wir unsere Ziele konstant weiter. Ich würde sagen, wir sind nur eine Metalband, die versucht, Musik zu spielen, die sie liebt.

Zum neuen Album. Zuerst muss ich ehrlich zugeben, dass ich schon ein bisschen enttäuscht von „Genesis“ bin. Meiner bescheidenen Meinung nach, habt ihr viel Aggression eingebüßt, klingt stark nach stereotypen Deathmetal, und natürlich vermisse ich die unglaublichen ‚Pig Squeals’. Erzähl uns was über die Arbeit an „Genesis“ und dem Wandel von „Doom“ zu „Genesis“.

Ehrlich gesagt war es unser Ziel ein Album zu schreiben, welches wir gerne spielen. Wir haben es nicht so mit ‚Pig Squeals’ und stereotypen Breakdowns. „Doom“ wurde geschrieben, als alle noch sehr jung waren. Wir sind reifer geworden und haben absolut kein Interesse daran, etwas zu spielen, nur weil die Leute es hören wollen. Wir schreiben Musik, die uns gefällt und Spaß macht. Genau das haben wir mit „Genesis“ getan. Tut uns leid, wenn du damit nicht viel anfangen kannst, aber deine Meinung wird respektiert und zur Kenntnis genommen.

Ich mag aber das Video zu „Embedded“. Es ist irgendwie etwas verwirrend. Kannst du uns über den Hintergrund aufklären und wessen Idee es war?

Ist schwer für mich das zu beschreiben, weil Jonny das Konzept und die Aufnahme gemacht hat. Tut mir leid, ich kann da nichts aufklären, weil ich jetzt keine falsche Interpretation seiner Aussage abliefern will.

In euren Lyrics zeigt ihr ja auch keine Gnade. Wer schreibt die und was inspiriert euch? Sind eure Songs an bestimmte Menschen adressiert (wie z.B. „Suspended By The Throat“)?

Auch hier mag ich es nicht, den lyrischen Inhalt zu vertiefen, weil Jonny all unsere Lyrics schreibt.

Einige unserer Leser sind sehr an euren Artworks interessiert. Dennis Sibeijn hat das „Genesis“-Cover designt. Wie seid ihr mit Dennis in Verbindung gekommen und was ist die Bedeutung eurer Cover?

Jonny hat ein paar Werke von Dennis entdeckt und war gleich sehr interessiert. Er hat ihm eine E-Mail geschrieben und das Konzept des Albums erklärt. Dennis hat uns einen ersten Entwurf geschickt, der genau das war, was wir gesucht hatten. Wir sind alle sehr zufrieden mit dem letztlichen Endergebnis.

Ein paar Fragen fernab von der Musik. Was arbeitet ihr Jungs eigentlich, wenn ihr nicht gerade für JFAC spielt?

Gegenwärtig haben wir nicht genug Zeit, Arbeitsplätze zu erhalten, während wir zu Hause sind. Ich arbeite gelegentlich in einer Bar.

Und aufgrund des aktuellen Anlasses: Was denkst du über die wachsende Verblödung der amerikanischen (auch europäischen) Jugend, verursacht von falschen Idolen wie Paris Hilton und so weiter? Ich denke, bei euch drüben ist das noch einen Tick schlimmer.

Ich schaue nicht wirklich Fernsehen oder versuche auf dem Laufenden zu bleiben , was in Hollywood ab geht und dieser ganze Bullshit. Ich denke, die Menschen verbringen zu viel Zeit damit, am Privatleben berühmter Leute interessiert zu sein. Ich finde, es ist traurig, zu denken, dass so eine Menge amerikanischer Leben so langweilig geworden sind, dass man durch Berühmtheiten leben muss.

Zuletzt das berühmte Frage-Antwort-Spiel. Ich nenne dir zwei Worte und du sucht das aus, welches du bevorzugst.

Noisecore oder Grindcore:
Grindcore

Demokarten oder Republikaner: Weder noch, aber ich muss wohl die Demokraten wählen.

Festival oder Gig: Festival

Fahrrad oder Auto: Auto

USA oder Deutschland: USA. Man muss auf sein Heimatland stolz sein.

Okay, vielen Dank! Die letzten Worte mögen deine sein.

Ich will nur sagen: Danke für das Interview und danke an alle da draußen, die unsere CD gekauft haben oder uns in irgendeiner Weise unterstützt haben.
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